Der Aktienmarkt steigt und steigt auf Rekordhoch. Aber viele Deutsche investieren nicht, weil sie Angst vor einem Totalverlust haben. Ein Einblick in den Aktienmarkt: Ist die Sorge der Deutschen gerechtfertigt?
Der Aktienmarkt boomt mal wieder. Weltweit eilen die Indexe von Rekordhoch zu Rekordhoch. Aber irgendwie fehlt vielen Deutschen in dieser Zeit die Euphorie. Wieso? Diffuse Ängste hindern viele Deutsche daran, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Das wird deutlich, wenn man einen Blick in die USA wirft: In der USA investieren laut des Investor Verlages 56 Prozent der Bürger in Aktien, in Deutschland sind es nur 14 Prozent (Stand 2015). Aber wieso ist das so?
Mit Appinio, einer App, mit der man Meinungsumfragen erstellen kann, will ich zuerst wissen, warum viele Deutsche gegen ein Investment in Aktien sind. Ich gebe den Usern vier Antwortmöglichkeiten: „Zu viele Risiken”, „Zu wenige Finanzkenntnisse”, „Nicht genug Geld” oder „Interessiert mich nicht.” Von 207 Befragten gaben 40 Prozent an, dass sie in Aktien zu viele Risiken sehen. Danach, mit 22 Prozent sagten die Befragten, dass Aktien sie nicht interessieren, gefolgt von nicht genügend Finanzkenntnisse mit 20 Prozent. 19 Prozent sehen das Problem beim Geld. Das Fazit: Deutsche haben Angst vor Aktien, weil sie zu viele Risiken in Aktien sehen.
Ich frage die Appinio-User noch einmal, ob sie Risiken in Aktien sehen? Von 116 Befragten gaben 55 Prozent an, dass sie Risiken sehen. Nur 21 Prozent sehen keine. Aber wie kann das sein, wenn die Statistik langfristig gezeigt hat, dass sich ein Investment in Aktien lohnen kann. Nach einer Recherche, finde ich heraus, dass das Problem ein Vorurteil gegenüber Aktien ist. Es ist bewiesen, dass Menschen sich Negatives besser merken als Positives, um Gefahren in Zukunft zu umgehen. Heißt, Menschen merken sich eine Schlagzeile wie „Aktiencrash” somit besser als etwas wie „Aktienreally”. Um dieses zu bestätigen, frag ich noch einmal die User, welche Schlagzeile ihnen am längsten im Kopf bleibt. Von 102 Antworten sagten 71 Prozent, dass ein Aktiencrash ihnen am längsten im Kopf bleibt. Nur 29 Prozent hingegen behaupten, eine Schlagzeile über eine Aktienrally bliebe ihnen länger im Kopf.
Damit können wir sagen, dass Deutsche am meisten Angst vor den Risiken bei Aktien haben. Die Risiken entstehen durch falsche Wahrnehmungen, die durch negative Schlagzeilen aufgebaut werden. Das ist aus meiner Sicht schade, weil sie so eine mächtige Rendite verpassen könnten.
Alexander Lange, 9. Klasse, International School Of Düsseldorf