Die letzten Zuschauer nehmen auf ihren Stühlen platz. Der Carl-Orff-Saal der Musikschule Mönchengladbach ist fast ganz gefüllt.
Als Marion Bleyer-Heck, Blockflötenlehrerin und Leiterin des heutigen Abends, die Bühne betritt, verstummt das letzte Gemurmel. „Herzlich willkommen!“, begrüßt sie das Publikum. „Drei verschiedene Schüler-Ensembles, die sich für den Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“vorbereiten, werden heute Stücke aus den verschiedenen Epochen vortragen. Ich wünsche viel Vergnügen!“
Ich folge meinen Triopartnerinnen Christina Franzke (14) und Leonie Hilbig (15) auf die Bühne. Wir sind die Jüngsten und stehen als erste im Programm. Nachdem wir unsere Noten auf dem Notenständer drapiert haben, legen wir unsere Flöten, die wir für spätere Stücke benötigen auf Decken auf dem Boden. Insgesamt brauchen wir zehn Flöten von Sopran bis Bass für unseren Auftritt. Driehout, ein modernes Stück, steht als erstes im Programm.
Spannung liegt in der Luft. Das Publikum sieht uns erwartungsvoll an. Meine Hände zittern vor Aufregung. Ich atme ein und beginne zu spielen, dann setzen auch die anderen beiden ein. Nach und nach hört die Aufregung auf. Wir spielen das Stück ohne Fehler, und schon geht es nach einem Flötentausch weiter mit einem mittelalterlichen Stück namens Estampie.
Die Zeit vergeht wie im Flug, denn kaum haben wir begonnen, erklingt auch schon der Schlusston. Für die darauffolgende Boismortier Sonate benötigen wir Altflöten. Das letzte Stück, die Kadanza ist zugleich unser liebstes. Kaum haben wir den letzten Ton gespielt, beginnt tosender Applaus.
Wir verbeugen uns und verlassen strahlend die Bühne, um für das nächste Ensemble Platz zu machen. Jetzt können wir uns glücklich zurücklehnen und den anderen Beiträgen lauschen.
Alicia Schmidt, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium