Gerade ist die fünfte Staffel der Erfolgsserie „Game of Thrones“ des amerikanischen Fernsehsenders HBO gestartet. Darin kämpfen Adelsfamilien in einer fiktiven Welt um den eisernen Thron. Sie sind bedroht von Feinden, Intrigen und vom nahenden Winter.
Mit aufwendigen Kulissen und detailverliebten Kostümen, wendungsreichen Intrigen und spannenden Cliffhängern wurde die TV-Serie „Game of Thrones“, die in ihrer Qualität an Kino-Blockbuster erinnert, zu einem echten Publikumserfolg.
Im Kern geht es um den Kampf verschiedener Adelsfamilien untereinander, die alle nach einem streben: dem eisernen Thron, der unendliche Macht verleiht. All dies spielt in der fiktiven Welt von Westeros, in der Jahreszeiten mehrere Jahrzehnte dauern können und die stark an das europäische Mittelalter angelehnt ist. Ein wiederkehrender Spruch der Charaktere ist daher „Winter is coming“ (zu Deutsch: „Der Winter naht“), der immer an die bevorstehende Bedrohung durch die kalte Jahreszeit und den Feind erinnert.
In der Serie werden sehr viele Handlungsstränge gleichzeitig erzählt, in denen die Geschichten von verschiedenen Personen unterschiedlicher sozialer Schichten miteinander verbunden werden und dadurch oft überraschende Wendungen nehmen. Das alles ist verpackt in eine düstere und mythische Fantasywelt, in der auch übernatürliche Kräfte und Wesen wie die „Weißen Wanderer“ ihren Platz haben.
Wegen einiger sehr blutiger Kämpfe und aufreizenden Erotikszenen wurden manche Folgen für die öffentliche Ausstrahlung im deutschen Fernsehen gekürzt.
Wirkliche Hauptpersonen gibt es in der Serie nicht, weil alle Figuren erzählerisch relativ gleichwertig behandelt werden. Dennoch gibt es einige nennenswerte Charaktere:
Zum Beispiel den kleinwüchsigen Tyrion Lannister, verkörpert durch Peter Dinklage, der dieser Figur einen charmanten, humorvollen, aber auch ernsten Stil gibt und somit schnell zu einem Publikumsliebling wurde. Des Weiteren zu erwähnen wäre Lord Eddard Stark, einer der wichtigsten Charaktere der ersten Staffel. Durch den Schauspieler Sean Bean, den viele als Boromir aus der Herr-der-Ringe-Saga kennen, bekommt er die kalten Gesichtszüge eines Nordländers und wirkt somit sehr wirklichkeitsnah.
Und eine wunderbare Emilia Clarke spielt die anfangs sehr schüchterne Daenerys Targaryen, die im Verlauf der Staffel eine besonders starke mentale Veränderung erlebt und zur Anführerin eines unterdrückten Volkes und Mutter der Drachen wird.
Die Landschaften sind sehr genau aufgebaut und bis ins kleinste Detail ausgemalt. Das liegt unter anderem an der Buchvorlage „Das Lied von Eis und Feuer“ (im Original: „A Song of Ice and Fire“), in der sie vom Autor George R. R. Martin mit sehr viel Ausführlichkeit beschrieben wurden. Deswegen konnten die Drehbuchautoren David Benioff und D. B. Weiss ganze Passagen und Landschaften einfach übernehmen. Das Setting ist also von der Atmosphäre her sehr gut umgesetzt und auch bei den Landschaften gibt es nichts zu bemängeln. Die zahlreichen Dialoge sind sehr schön geschrieben und wirken gut ausgearbeitet. Außerdem ist der dramaturgische Aufbau der Serie sehr gut gelungen.
So ist „Game of Thrones“ eine durchweg spannende Serie, die lediglich in den ersten drei Folgen eine Gewöhnungsphase hat, in der die Charaktere vorgestellt werden. Wenn man sich jedoch darauf einlässt und weiterguckt, erwartet einen eine ab der vierten Folge schlicht geniale Serie, die mittlerweile vier Staffeln zählt und auf deren fünfte Staffel die Fans schon lange hinfiebern.
Seit dem 12. April läuft diese im amerikanischen Fernsehen auf HBO und auf dem Bezahlsender Sky in englischer Version. Bis die deutsche Synchronfassung im Free-TV läuft, wird es wohl noch einige Monate dauern.
Sebastian Sanders, 8a, Gymnasium Im Gustav-Heinemann-Schulzentrum Dinslaken