Anlässlich des Mauerfalls vor 25 Jahren möchten wir ergründen, wie sich die Menschen damals gefühlt haben und was es heute noch für eine Bedeutung hat. Wir haben drei verschieden Frauen interviewt. Wir interviewten Katja H., sie war zurzeit des Mauerfalls 21 Jahre alt und lebte im Westen, Leonora G. war zwölf Jahre alt und wohnte in Italien und Anne L., 47 Jahre alt, lebte im Osten.
Wie haben Sie von dem Fall der Mauer erfahren?
Katja H. : In diesen Tagen saß ich permanent vor dem Fernseher und habe die Geschehnisse verfolgt.
Leonora G. : Ich erfuhr es durch das Fernsehen.
Anne L. : Ich sah es mit meinen eigenen Augen, ich lebte in Berlin.
Wie haben Sie den Berliner Mauerfall empfunden?
Katja H. : Jeder freute sich riesig. Man hatte das Gefühl, man ist dabei, wenn Geschichte geschrieben wird. Das Unvorstellbare ist wahr geworden. Bei mir war es jauch persönliche Freude, da ich viele Verwandte in der DDR hatte.
Leonora G. : Ich freute mich sehr für die in der DDR lebenden Menschen.
Anne L. : Das Gefühl, eingesperrt zu sein, war weg. Ich war erleichtert, meine Familie aus dem Westen wieder in die Arme schliessen zu können.
Glauben Sie, dass die Wiedervereinigung erfolgreich war?
Katja H. : Ich glaube, dass diese eine Erfolgsgeschichte für ganz Deutschland war, es dauert aber noch eine Zeit, bis die Grenze in allen Köpfen fallen wird.
Leonora G. : Ja, sie war erfolgreich, weil alle Familien wieder vereint waren.
Anne L. : Die Wiedervereinigung war erfolgreich, aber ich denke, dass es noch mindestens jeine Generation dauern wird, bis die Menschen nur noch ein gemeinsames Deutschland kennen.
Wir Jugendlichen wachsen ohne diese Gedanken an alte und neue Bundesländer auf. Für uns ist es egal, wo man in Deutschland lebt. Bei Erwachsenen merkt man, dass es für ganz Europa ein einschneidenes Ereignis war. Wir Jugendliche hoffen, dass auch bei den älteren Menschen Ost- und Westgedanken irgendwann nicht mehr existieren. Wir durften den Traum der Wiedervereinigung nicht miterleben. Jetzt hoffen wir, dass wir miterleben, dass es in allen Köpfen nur ein gemeinsames Deutschland gibt und auch die letzten Vorbehalte, was Ost und West betrifft, verschwinden.
Joline Behling, Maike Bähmer, Joan Gammuto, 8b, Franz-Meyers-Gymnasium Mänchengladbach