Das Ruhrgebiet, der Phönix aus der Asche – Komm zur Ruhr

Das Ruhrgebiet, das stählerne Herz Deutschlands. Einst voller Zechen und Stahlwerke und industrielles Zentrum Europas. Auch heute leben hier noch über fünf Millionen Menschen.

Doch der Stukturwandel hat den Ruhrgebietsstädten schwer zugesetzt. Essen, Dortmund, Duisburg und Co. ersticken unter hohen Schuldenbergen. Die Zechen sind kalt und treiben kein Geld mehr in die Kassen. Aus den guten alten Zeiten bleiben viele ungenutzte Gebäude und Grundstücke, aus denen die Städte neue Attraktionen bauen.

Ein beeindruckendes Beispiel für diese Art von neuen Entwicklungen ist der Dortmunder Phönix See. Für die Entwicklung wurde ein altes Gelände des Stahlwerkes Hermanns Hütte im Betriebsteil Phönix Ost, welcher im Dortmunder Stadtteil Hörde liegt, geflutet. Der fertige See hat eine Länge von 1230 Metern und ist maximal 301 Meter breit. Er hat eine maximale Tiefe von 4,6 Metern und 600.000 Liter Fassungsvermögen. Rund um das Ufer des Sees finden zahlreiche Neuentwicklungen statt. Es werden etwa 1200 neue Wohnungen gebaut und an der 3,2 Kilometer langen Uferpromenade sollen durch Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und Bürokomplexe bis zu 5000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Nach über 100 Jahren industrieller Nutzung steigt wie ein Phönix aus der Asche ein modernes Wohngebiet.

Die Zeche Zollverein ist eine Zeche im Norden Essens, brachte sie einst das Schwarze Gold ans Tageslicht, sind nun schon seit 1989 die Pforten geschlossen. Nach der Stilllegung der 1851 eröffneten Zeche kaufte das Land Nordrhein-Westfalen das Gebäude der Ruhrkohle AG ab. Nach langer Restaurierung öffnete die Zeche 1999 wieder ihre Tore. Obwohl sie schon vor Schließung unter Denkmalschutz stand, gehört sie seit dem 14. Dezember 2001 auch zum UNESCO Weltkulturerbe. Heutzutage fördert die Zeche jedoch nichts mehr zu Tage. Sie ist ein Denkmal der Europäischen Industriekultur und beherbergt heute das Ruhr Museum, ein Museum über die Industrie im Ruhrgebiet wie zum Beispiel Zechen und Stahlwerke. Abgesehen davon finden in dem alten Gebäude auch zahlreiche Ausstellungen und Events statt. Auf dem riesigen Gelände der Zeche gibt es außerdem ein Ruhr Besucherzentrum, den Denkmalpfad Zollverein, das Zollverein Casino, ein Restaurant im alten Niederdruckkompressorenhaus und auch das Café und Restaurant „die kokerei“, welches auf dem Gelände der ehemaligen Kokerei liegt.

Wer denkt, dass man im Ruhrgebiet nur alte heruntergekommene Gebäude und schräge Leute findet, der hat bestimmt nie diese Seite des Kohlenpotts gesehen. Obwohl die elf Großstädte und vier Kreise des Ruhrgebiets schwer unter dem Strukturwandel leiden, sind doch alle einen Besuch wert. Von Dortmund über Bochum, Essen und Oberhausen bis Duisburg haben alle einzigartige Relikte der Industriekultur zu bieten. Von daher: Wer mal keine Lust auf die lästige Perfektion der Kö hat, „Ich mein ja nur, komm zur Ruhr.“ – Herbert Grönemeyer

Leonard Kosub, 9.5, International School Of Düsseldorf Düsseldorf