Finde ich eine gebrauchte Batterie am Straßenrand, hebe ich sie meist mit einem Taschentuch auf und werfe sie im nächsten Supermarkt in die Sammelbox. Ich habe gelernt, dass alte Batterien die Umwelt schädigen und schüttele den Kopf über den unbekannten Umweltsünder. Vielen wird es ähnlich ergehen.
Vergangenes Jahr war ich in Indonesien am Strand spazieren und wunderte mich über die starke Verschmutzung, je weiter ich vom Hotel wegging. Dort lagen alte Badelatschen, Coladosen und jede Menge Treibholz sowie auch Teile von Kunststofffolie und Reste von Fischernetzen. Kein Wunder, dachte ich mir, dass Tiere all das Treibgut auf dem Wasser oder am Strand in kleinen Stücken für Futter halten könnten und es probieren zu essen. Zurück zum Hotelstrand gab es auch Ölflecken im Sand. Ein Tanker scheint Öl verloren zu haben und andere Hotelgäste sagten „bad, bad Captain!“.
Sei es das treibende Öl, das treibende Holz, Kunststoff oder Fischernetz, sei es die Batterie am Straßenrand: Jedes Stück Abfall hat seinen Verursacher und nur durch Respekt vor der Umwelt und durch Erziehung wird der Mensch es schaffen, seine Umwelt sauber zu halten. Aber was ist, wenn wir Deutschen – trotz Respekt vor der Umwelt und zur Mülltrennung erzogen – gar nicht merken, wenn wir die Umwelt verschmutzen?
Ich habe festgestellt, dass die Partikel meines Hautpeelings gar kein Sand, sondern Kügelchen aus dem Kunststoff Polyethylen sind! Da Polyethylen nicht giftig ist, ist dies eigentlich kein Problem, aber ich habe nun festgestellt, dass Polyethylenpartikel auf Wasser schwimmen, mit dem Abwasser in die Kläranlagen gebracht wird, dort aber nicht herausgefiltert werden können. Sie sind also auch im gereinigten Wasser und landen zum Teil in unseren Flüssen und Seen und damit irgendwann im Meer. Diese kleinen schwimmenden Partikel werden wohlmöglich von Fischen, Schildkröten und Vögeln mit Futter verwechselt und landen in deren Mägen, ohne verdaut zu werden. Ist der Magen-Darmtrakt verstopft, verhungert das Tier bei vollem Magen!
Wenn diese Peelingpartikel Lebewesen sterben lassen können, warum sind sie nicht verboten? Gut, dass es seit kurzem Alternativen auf dem Markt gibt, die ausdrücklich darauf hinweisen, dass keine Polyethylenpartikel enthalten sind. Schade, dass es für Hersteller von Kosmetika keine Deklarationspflicht für schädliche Polyethylenpartikel gibt!
Helena Bonten, 8e, Michael-Ende-Gymnasium Tänisvorst