Welche Aufgaben hat man als Schulleiter? Um einen Einblick in das Berufsleben eines Schulleiters zu bekommen, haben wir den Schulleiter des Technischen Berufskollegs Solingen befragt und festgestellt, dass der Beruf als Schulleiter nicht immer ganz einfach ist.
Michael Becker betritt das Schulgelände. Noch ist es acht Uhr morgens. Die Klassen des Technischen Berufskollegs füllen sich langsam, doch im Laufe des Tages wird es für den Schulleiter immer stressiger und es gibt viel zu tun: „Ich komme morgens ins Büro und bespreche direkt mit den Mitarbeitern in der Verwaltung, was gerade ansteht, doch manchmal muss ich auch direkt los zu einem Termin.“
Man muss sich als Schulleiter um viele Aufgaben kümmern, und dabei handelt es sich nicht nur um Finanzen und die Kosten der Schule, sondern auch um das Personal oder um die Schüler. Hat ein Schüler beispielsweise massive Probleme zuhause, wird er zum Beispiel geschlagen, muss der Schulleiter sich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen. Diese Aufgaben erledigt er nicht alleine, sondern mit Abteilungsleitern und Lehrern. Doch zu den grundlegenden Aufgaben kommen auch noch Prüfungstermine, Besuch beim Unterrichten, Gespräche mit Schülern oder der Stadt, Firmenbesuche und Besprechungen.
„Besonders gerne sehe ich es, wenn Schüler ein Projekt alleine auf die Beine gestellt haben“, erklärt Herr Becker. In der letzten Zeit entwarfen die Schüler aus dem Bereich Gestaltungstechnik Logos für die Klimaschutzkampagne der Stadt Solingen, aus denen das beste Exemplar ausgewählt wurde. Dass man das Logo in der ganzen Stadt sehen kann, macht den Schulleiter stolz.
Nach dem morgendlichen Begrüßen und dem Blick auf den Kalender hat der Schulleiter viele Termine, wie Besprechungen, Besuche, Unterricht etc. Auf unsere Frage, warum er sich für diesen anspruchsvollen Beruf entschieden hat, antwortet er: „Ich war schon früher sehr technikbegeistert, aber wollte auch immer meine eigenen Ideen einbringen. Dafür ist Schulleiter an einer technischen Schule optimal, da man sich nicht vorschreiben lassen muss, was zu machen ist. Außerdem glaube ich, dass ich gut mit Menschen umgehen kann.“
Ab halb drei wird es ruhiger an der Schule, da die meisten Schüler nach Hause gehen. Doch das heißt nicht, dass Herr Becker Feierabend hat, da er sich ab drei Uhr mit längeren Besprechungen mit Lehrern, Schreiben von Briefen und Arbeit am Computer beschäftigen muss. Freizeit hat man als Schulleiter im Berufsalltag nie. Doch der Tag ist weniger stressig, wenn man seine Arbeit gerne macht und sich engagiert und sich kümmert. Doch gibt es auch etwas Negatives an dem Job, etwas das manchmal stört? Herr Becker stört es sehr, „wenn man verschiedene Aktionen vorhat, beispielsweise einen Klassenraum streichen, aber die Stadt kein Geld zur Verfügung stellt. Oder natürlich wenn es zu wenig Lehrkräfte gibt und dadurch Stunden ausfallen müssen.“
Nach dem „Papierkram“, wie Herr Becker es nennt, das heißt Briefe schreiben, Briefe lesen, Formulare ausfüllen, Emails schreiben oder Rechnungen lesen, verlässt der Schulleiter meistens als Letzter mit den Putzfrauen die Schule. Das ist meist gegen 17 Uhr.
Daniela Fleischer, Pia Becker, 8b, Marienschule Leverkusen