„Was heißt ,Jeder ist seines Glückes Schmied‘?“, fragt Herr van Bentum Werner (alle Namen geändert). Doch Inge-Lore hat schon eine Idee und ruft in den Raum: „Also heißt das, dass jeder sein Glück schmiedet?!“
Keiner errät es so richtig und Herr van Bentum erklärt es in einfacher Sprache. Weitere Sprichwörter werden von ihm als Rätsel in der Runde erfragt. Er muss ein paar Bedeutungen erklären, doch manche fallen den Menschen mit Behinderung ein und dann sagen sie es direkt. Die Seniorengruppe von der IGL (In der Gemeinde leben gGmbH) gibt es laut Herr van Bentum schon seit 2005. In dieser Gruppe treffen sich vormittags an den Werktagen meistens zwölf Senioren mit Behinderung mit drei Mitarbeitern.
Morgens früh besprechen die drei Mitarbeiter, die heute die Gruppe leiten, was zu tun ist.
Nachdem der erste Kaffee aufgesetzt wurde, treffen langsam alle Senioren ein. Werner guckt, wer das Tippspiel des letzen Spieltages der Bundesliga gewonnen hat und ruft: „Es ist ja Rolf und ich bin Zweiter mit Tom!“ Rolf bekommt eine Tafel Schokolade, Werner und Tom bekommen einen Riegel Schokolade. Danach werden die Adventstürchen aufgemacht und Werner bittet in der Zeit die anderen die nächsten Fußballtipps abzugeben.
Als sie fertig sind, setzen sich erstmal alle an den Tisch, trinken Kaffee, essen Plätzchen und besprechen, wer welche Aufgabe übernimmt. Frau Rox, die nur jeden Dienstag in der Gruppe arbeitet, bastelt mit Jonas, Lise und Inge-Lore eine Karte für eine ehemalige, erkrankte Mitarbeiterin der Seniorengruppe.
Jens, Rolf, Tom und eine Mitarbeiterin, die noch nicht lange in der Gruppe arbeitet, gehen für eine stationäre Gruppe, wo Menschen mit Behinderung wohnen, einkaufen. Manchmal erledigen sie auch für eine ältere Frau im Stadtteil den Einkauf. Beim Einkaufen helfen die drei Männer der Mitarbeiterin viel beim Finden der Sachen im Geschäft. Nachdem alles in die mitgebrachten Einkaufstrolleys gepackt wurde, geht es zurück zur Einrichtung, die nur ein paar Häuser entfernt ist.
Herr van Bentum, der schon zwei Jahre in der Gruppe arbeitet, Werner und Heinz gehen zu Tedi und kaufen Bastelmaterial, welches sie in den nächsten Tagen benötigen. Die anderen machen eigene Sachen, wie zum Beispiel Mandalas malen oder Zigaretten drehen. Inge-Lore sagt: “ Ich besuche jedes Jahr in der Adventszeit die Seniorengruppe, weil ich die Leute hier mag und ich auch früher in der Gruppe war. Jetzt arbeite ich in der Werkstatt für angepasste Arbeit. Es ist toll in der Werkstatt, aber trotzdem vermisse ich manchmal die Gruppe!“ Sie lächelt.
Als alle wieder zurück sind und wieder alles weggepackt worden ist, setzen sie sich gemeinsam an die Tische und Herr van Bentum erfragt die Bedeutungen der Sprichwörter. Dann gibt es noch einmal eine Runde Plätzchen. Nach und nach verabschieden sie sich und unterhalten sich noch ein wenig über die Rätsel.
Paula Rox, 8c, Freie Christliche Schule-Gymnasium, Düsseldorf