Seit ungefähr einem halben Jahr ist der ehemalige Rekord-Hockey-Nationalspieler Volker Fried (52) nun Trainer beim Hockey Regionalligisten Rheydter Spielverein. Im Interview ermöglichte er Einblicke in seine Hockeyjugendzeit, seine Erfolge als Spieler und Trainer und seine Eindrücke in den ersten Monaten beim RSV.
Jule: Wie bist du zum Hockeysport gekommen?
Fried: Meine Eltern haben mir in der Kindheit viele Sportarten gezeigt. Fußball machte mir Freude, aber für meine Mutter kam dieser Sport wegen der vielen Spiele und Trainings auf Asche nicht in Frage (lacht). Als mein Vater mir dann den Hockeysport näher gebracht hatte, war ich schnell begeistert. Mein erster Verein war dann mit zehn Jahren RW Köln, dem ich heute noch sehr verbunden bin.
Welche Vereine hast du als Trainer begleitet?
1986/1987 bin ich als Trainer mit BW Köln in die Bundesliga aufgestiegen. Da ich parallel als Spieler bei RW Köln aktiv war, musste ich meine Tätigkeit bei BW Köln aufgeben. Nach dem Düsseldorfer HC, den ich dann zwölf Jahre trainierte, trainierte ich ab 2011 den Marienburger SC. Seit einigen Monaten bin ich nun Trainer in Rheydt und trainiere dort die männliche Jugend B und A und die erste Herrenmannschaft.
Welche Gründe hattest du, Trainer in Rheydt zu werden?
Durch persönliche Kontakte war die Zeit günstig, in Rheydt tätig zu werden. In Gesprächen mit den Vorstandsmitgliedern des RSV konnten wir schnell Einigung erzielen, wie und wo ich mich am besten einbringen kann. Einer guten Zusammenarbeit stehts nichts im Wege. Nach den ersten Monaten fühle ich mich bestätigt und freue mich nach wie vor die Aufgabe übernommen zu haben.
Was gefällt dir bisher beim Rheydter Spielverein?
Die Leute im Club mag ich sehr. Hier herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre und es macht viel Freude mit meinen Mannschaften zusammen zu arbeiten, zumal alle bereit sind für den angestrebten Erfolg intensiv zu arbeiten.
Worin siehst du deine Hauptaufgabe als Trainer?
Ich versuche aus jedem Spieler entsprechend seiner Talente das Beste heraus zu holen und so viel Freude zu vermitteln, dass auch die Spieler diesen Anspruch an sich haben. Hierbei sind mir Werte wie Disziplin und ein respektvoller Umgang miteinander sehr wichtig.
Eine letzte Frage: Als aktiver Hockeyspieler warst du sehr erfolgreich: 290 Länderspiele für Deutschland und unter anderem bei vier aufeinander folgenden Olympischen Spielen für Deutschland aktiv. Was bedeutete die Olympiateilnahme für dich?
Olympische Spiele sind einzigartig. Als Teilnehmer gehörst du zu einer großen Familie der besten Sportler der Welt. Ich erfüllte mir drei Träume. Der erste Traum war die Teilnahme, von der jeder Sportler träumt. Wenn du dann noch Chancen auf einen Medaillengewinn hast, wird ein zweiter Traum wahr. Und als wir dann in Barcelona Olympiasieger wurden, erfüllte sich der dritte Traum.
Danke für das Gespräch. Es hat mir viel Spaß gemacht!
Jule Mollner, 8b, Franz-Meyers-Gymnasium, Mänchengladbach