Magersucht – Wenn Essen zur Qual wird

Magersucht (Anorexia nervosa) ist eine psychische Erkrankung, bei der man sich selber als zu dick wahrnimmt, obwohl man schon untergewichtig ist. Das bezeichnet man als eine Körper-Schema-Störung. Von Magersucht sind überwiegend Mädchen im Alter von 15 bis 25 Jahren betroffen.

Man schätzt, dass in Deutschland jedes dritte Mädchen im Alter von 14 bis 17 Jahren eine Essstörung hat. Auch Jungen können magersüchtig sein. Fünf Prozent aller Magersüchtigen sind heute Jungen, es scheint, als würde diese Anzahl jedes Jahr wachsen. Magersucht ist eine ernsthafte Erkrankung und gehört bei jungen Mädchen zu den häufigsten Todesursachen.

Es gibt viele Gründe, die zur Magersucht führen können, einige davon sind:

-Die Betroffenen haben oft zu wenig oder kein Selbstbewusstsein.

– Sie fühlen sich zu dick oder nicht hübsch genug, das kann zu Magersucht führen.

-Models in Zeitschriften oder im Fernseher sind oft sehr dünn.

-Magersucht kann aber auch eine Art Hilfeschrei sein, mit dem sich die Erkrankten Aufmerksamkeiten erkämpfen wollen.

– Die Auslöser bei Jungen sind fast dieselben. Auch sie wollen schlank sein und einen durchtrainierten Körper haben, weil sie denken, dass sie so erfolgreicher wären.

Freunde oder Familie, also Leute, die die Person jeden Tag sehen, merken oft zuerst, dass etwas nicht stimmt und die Person immer stärker abnimmt. Sie merken, dass sie viel dünner sind als normal, sich für ihren Körper schämen und nur noch weite Pullover tragen, dass sie zu wenig essen oder Probleme haben, vor anderen zu essen. All dies können Anzeichen für Magersucht (Anorexia nervosa) sein. Trotz der Gewichtsabnahme fühlt sich die erkrankte Person immer noch viel zu dick.

Sie verändern ihre Essgewohnheiten, indem sie zum Beispiel kein Essen mit vielen Kalorien zu sich nehmen. Fettige Speisen essen sie gar nicht. Wenn die magersüchtige Person mal etwas isst, dauert dies sehr lange, egal wie klein die Portion auch ist. Die Person hat panische Angst, auch nur ein Kilo zuzunehmen.

Magersucht ist eine chronische Krankheit, die sich schleichend über die Zeit verschlimmern kann. Die Betroffenen sind oft müde, haben schlechte Laune und Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren. Sie bekommen Depressionen oder sogar Selbstmordgedanken. Das permanente Hungern kann Schäden an Herz, Niere, Leber und Gehirn verursachen. Manche Jugendliche hören auf zu wachsen und bei Mädchen kann die Periode aussetzen.

Die Heilung von magersüchtigen Patienten kann mehrere Monate oder sogar Jahre dauern. Zur Behandlung von Magersucht arbeiten Ärzte und Psychologen zusammen. Das Ziel der Therapie ist, dass die Person sich wieder normale Essgewohnheiten aneignet und auf ein normales Körpergewicht kommt. Das Selbstbewusstsein der erkrankten Peron muss dabei gestärkt werden und sie muss lernen, mit Problemen zu anderen zu kommen oder diese anders zu lösen. Meistens wird auch eine Familientherapie vorgeschlagen. Die Familie ist oft mit betroffen.

Zoe Rosenbaum, Düsseldorf, Annette-V.-Droste-Hülshoff-Gymnasium