Obdachlose – Mobil gegen die Kälte

Der „gutenachtbus“, ein Projekt von vision:teilen, einer Initiative des Franziskanerordens, versorgt nachts Obdachlose in Düsseldorf, um ihnen ein Überleben auf der Straße zu ermöglichen.

Die Obdachlosen kommen zum Bus, um sich zu unterhalten, etwas Warmes zu trinken und etwas zu essen, um Decken, Schlafsäcke oder warme Kleidung zu erhalten. Spät in der Nacht fährt der „gutenachtbus“ ganzjährig montags bis donnerstags von 22 bis 1 Uhr durch Düsseldorf und hilft den Armen und Obdachlosen, die auf der Straße leben.

Bei unter 0 Grad Celsius wird der Bus besonders häufig aufgesucht, also meist im Winter. Dann ist das Wetter nicht nur unangenehm, sondern sogar lebensbedrohlich. Begleitet wird der Bus von der Sozialarbeiterin Julia Kasprzyk sowie ihren ehrenamtlichen Teamkollegen. Diese kennen die Nöte der Obdachlosen auf der Straße. Und darum wollen sie ihnen helfen. In einem Interview des Westfälischen Anzeigers hat Julia Kasprzyk gesagt: „Viele schaffen es nicht in die Einrichtungen, deswegen kommen wir jetzt zu ihnen.“

Eine gute Sache, die sie leisten – aber nicht ohne Unterstützung. Jederzeit werden Sachspenden wie Schlafsäcke, Decken, Socken, Instantsuppen und kaffee, H-Milch, Zucker und Schokolade benötigt, die an der Pforte des Franziskanerklosters an der Immermannstraße abgegeben werden können.

Im Bus können sich die Obdachlosen, die aufgefunden werden, dann aufwärmen. Durch Gespräche versuchen die Helfer die Obdachlosen zu überzeugen, in eine Notunterkunft zu gehen. Das ist nicht immer ganz so einfach. Viele Obdachlose wollen bedingt durch psychische Probleme, Scham, Traumatisierungen, Geschlechtertrennung oder weil der Hund draußen bleiben muss die Angebote der Notunterkünfte nicht annehmen. Manche von ihnen schaffen das aber einfach auch nicht. Wenn sie aber überzeugt werden, kann der Bus auch zum Personentransport benutzt werden.

Dieser Multifunktionsbus wurde durch die Hilfe der Obdachlosenzeitschrift fiftyfifty und Einzelspenden von den Trägern vision:teilen und fiftyfifty eingerichtet, weil auch Obdachlose es verdienen, spät in der Nacht Hilfe zu erhalten. Ob durch Essen, Kleidung oder Gespräche ist dabei egal. Oftmals wissen die Obdachlosen einfach nicht weiter oder können es ganz allein gar nicht.

Das Hilfsprojekt, das von den Franziskanermönchen über die Träger fiftyfifty und vision:teilen ins Leben gerufen worden ist, gibt es seit Dezember 2011. Beide Träger helfen Obdachlosen in verschiedenen Lebensbereichen mit großem Engagement und entsprechendem Erfolg.

Insgesamt ist das Hilfsprojekt „gutenachtbus“ eine überlebenswichtige Sache für viele Obdachlose. Das Projekt kommt gut an, so auch bei einem Obdachlosen, derin einem Zeitungsinterview sagte: „Nachts fahren ja keine U-Bahnen mehr und man muss sich ja warm halten. Ich finde es gut.“

Viktoria Becker, Düsseldorf, Max-Planck-Gymnasium, Koetschaustr.