Interview mit einer Erzieherin – Familienzentrum Marie Juchacz

Was für ein Kindergarten ist das hier genau?

Erzieherin: Familienzentrum heißt, dass wir mit anderen Institutionen vernetzt sind. Zum Beispiel mit der Grundschule hier in der Nähe, mit Turnvereinen, mit der Schuldnerberatung und der Erziehungsberatung. Sie haben hier ihre festen Termine, die Eltern unserer Einrichtung nutzen können. Wir schaffen für Eltern Angebote, an denen sie teilnehmen können. Das heißt, sie müssen nicht weit weg in die Stadt fahren, wenn sie Fragen zu Erziehung, zu Geldthemen oder anderem haben. Familienzentren sammeln alles in einem zentralen Punkt. Wir haben fünf Gruppen, davon eine integrative Gruppe, dort sind fünf Kinder mit Behinderung und zehn Kinder ohne Behinderung. Dann eine heilpädagogische Gruppe mit acht Kindern mit Behinderung und drei Regelgruppen.

Wie funktioniert die Sprachtherapie?

Erzieherin: Für die heilpädagogische Gruppe ist eine Logopädin hier eingestellt. Sie arbeitet 19,25 Stunden in der Woche und betreut dann hier die KInder ein bis zwei Stunden in der Woche in Einzelförderung.

Gibt es auch andere Therapien?

Erzieherin: Für die Regelkinder gibt es eine Sprachförderung. Wir haben die Logopädie und die Motopädie. Wir arbeiten auch mit der Ergotherapie zusammen.

Haben die Kinder unterschiedliche Schwierigkeiten?

Erzieherin: Es sind oft verschiedene Behinderungsformen oder Verhaltensauffälligkeiten. Am meisten sind es Entwicklungsverzögerungen, wenn die Kinder zwar fünf Jahre alt sind, aber auf dem Entwicklungsstand eines Dreijährigen. Häufig gibt es Sprachauffälligkeiten, wenn die Kinder stottern oder sich überhaupt nicht trauen zu sprechen.

Was lernen die Kinder überwiegend hier?

Erzieherin: Uns ist es wichtig, das die Kinder Selbstwertgefühl entwickeln, dass sie von sich aus merken, sie sind etwas wert, auch wenn sie stottern oder nicht richtig laufen können. Dass sie lernen, sich selbstständig anzuziehen, sich die Zähne zu putzen, Frühstück zu machen oder am Mittagstisch mit Gabel und Messer umzugehen. Dass sie sagen, was sie möchten. Dass sie wissen, es gibt auch andere Kinder, sie sind nicht alleine und dass sie den Umgang mit anderen lernen.

Herzlichen Dank für die Information.

Erzana Islami, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule