Ehrenamt – „Das fühlt sich richtig an“

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V. (DLRG) hat über 1,1 Mio. Mitglieder und ist die größte freiwillige Wasserrettungsorganisation der Welt. 1913 in Leipzig gegründet, hat es sich die DLRG zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Dazu arbeitet sie grundsätzlich mit ehrenamtlichen Helfern.

Was macht die DLRG?

Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimmausbildung und der Wasserrettungsdienst. Das Ressort „Ausbildung“ ist zuständig für die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Wassergymnastik, den theoretischen Unterricht für die Rettungsschwimm-Abzeichen und die Ausbildung in Erster Hilfe sowie Sanitätslehrgänge.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus? Was für Voraussetzungen braucht man?

Im DLRG-Bezirk Düsseldorf gibt es bei steigender Nachfrage nach Wassergewöhnungs- und Schwimmkursen für Kinder zu wenige ehrenamtliche Junior-Ausbilder. Die stellvertretende Ausbildungsleiterin Alexandra Behne vermutet, dass viele Erwachsene und Jugendliche in ihrer beruflichen und schulischen Situation stark eingespannt seien, sodass die Zeit für die Ausübung eines Ehrenamtes fehle. Außerhalb des Ehrenamtes sei manchmal zu wenig Raum für andere Dinge. Auch spiele der Kostenfaktor eine Rolle. Fahrten zu Veranstaltungen, Trainings oder als Betreuer bei Ausflügen bekomme man im Ehrenamt nicht erstattet.

Alexandra Behne selbst hat im Alter von 13 Jahren als Junior-Ausbilderin begonnen und kam durch ihre ebenfalls im DLRG engagierten Eltern dazu. „Eine spezielle Ausbildung braucht man als Junior-Ausbilder nicht. Es genügt ein aktuelles Rettungsschwimm-Abzeichen und ein Erste-Hilfe-Schein. Der Besuch eines Ausbilderlehrgangs bei der DLRG vermittelt dann das passende theoretische Wissen.“

Warum ein Ehrenamt bei der DLRG?

Für Alexandra Behne ist vor allen Dingen der Spaß im Umgang mit Kindern und Jugendlichen wichtiger als jede theoretische Ausbildung: „Kinder müssen beim Schwimmen gefördert und gefordert werden, um das angestrebte Ziel zu erreichen.“ Teamfähigkeit hält sie in diesem Zusammenhang für wichtig. Die Fähigkeit, Verantwortung übernehmen zu können, ist ebenfalls eine Grundvoraussetzung für das Ehrenamt als Junior-Ausbilder: „Man muss im Schwimmbad den Überblick behalten, denn den Kindern darf nichts passieren.“

Trotz allem sieht Alexandra Behne die positiven Seiten des Einsatzes im Ehrenamt. Aus einigen ehemaligen „Schwimmkindern“ werden Junior-Ausbilder und nehmen aufgrund der gemachten Erfahrung ihren verantwortungsbewussten Platz in der Gesellschaft ein: „Viele der ehemaligen Ausbilder engagieren sich auch weiterhin sozial und werden oftmals Lehrer, Polizist oder Feuerwehrmann.“

Ihr Einsatz bei der DLRG fühlt sich für sie richtig an, wenn „Kinder die Ziele erreichen. Einen Ring aus zwei Metern Tiefe zu holen, 25 m zu schwimmen oder den Sprung vom 3-Meter-Brett geschafft zu haben… Die glänzenden Augen, die einen dann anschauen, entschädigen für vieles“.

Paula Hahn, Düsseldorf, Geschw.-Scholl-Gymnasium,redinghovenstr.