Am 26. November vergangenen Jahres kam es in Bangladesch zu einem erneuten Feuer in einer Textilfabrik, wobei mindestens 120 Menschen ums Leben kamen. Die Brandursache ist noch unklar.
Die ganze Nacht hindurch kämpften Rettungskräfte gegen die Flammen an. Am nächsten Tag war das Feuer gelöscht, doch erst nach und nach wurde das Ausmaß der Katastrophe klarer. Auf immer neue verkohlte Leichen stießen die Rettungskräfte in den Morgenstunden.
Das Feuer war in einem der unteren Stockwerke der neunstöckigen Textil-Fabrik in Bangladesch, am Rande der Hauptstadt Dhaka, ausgebrochen und hatte sich rasch auf die darüber liegenden Etagen ausgebreitet, so dass die dort tätigen Arbeiterinnen und Arbeiter in der Falle saßen.
Mehr als 100 Menschen kamen ums Leben und mehr als 200 weitere wurden verletzt. Insgesamt hatten sich zu dem Zeitpunkt des Feuerausbruchs mehr als 1000 Arbeiter in dem Gebäude befunden.
Die Brandursache ist noch unklar, doch eines ist klar: Die Sicherheitsvorkehrungen in den dortigen Fabriken sind oft mangelhaft. Und das alles nur, um Geld zu sparen. Doch Bangladesch ist stark abhängig von der Bekleidungsindustrie, sie ist für rund 80 Prozent aller Exporte des Landes verantwortlich. Ein Großteil der Textilien hier wird für den europäischen Markt hergestellt. In der betroffenen Fabrik wurde auch Kleidung für den Konzern C&A hergestellt. Die Fabrik sei beauftragt gewesen, 220.000 Sweatshirts herzustellen, sagte ein Unternehmenssprecher.
In rund 4500 Fabriken nähen mehr als zwei Millionen Menschen unter anderem für westliche Großkunden.
Erst vor wenigen Wochen waren bei einer der schlimmsten Feuer-Katastrophen in der Geschichte Pakistans mehr als 280 Menschen ums Leben gekommen, als eine Fabrik in der Hafenstadt Karatschi niederbrannte. Hinterher hatte sich herausgestellt, dass auch der deutsche Billig-Textil-Anbieter Kik dort nähen ließ.
Malou Thienel, Düsseldorf, Comenius-Gymnasium