Leben an der Armutsgrenze – Kinderarbeit in Indien

In Indien lebt rund jedes dritte Kind unter der Armutsgrenze. Dies ist auch dort die Hauptursache von Kinderarbeit. Einige Familien haben manchmal nur 20 Rupien – das ist ungefähr ein Euro pro Tag – zur Verfügung.

Davon müssen mehrere Leute leben. Meistens sind die Eltern nicht in der Lage, die gesamte Familie zu ernähren, deshalb arbeitet immer noch jedes fünfte Kind unter 14 Jahren. Viele Eltern sind arbeitslos, da sie für die Arbeitgeber zu teuer sind. Kinder sind nicht so teuer, sie verdienen pro Tag ungefähr 13 Cent. Anders als Erwachsene lassen sie sich leichter ausbeuten, da sie sich nicht so gut wehren können.

Manche Familien müssen sogar sich und ihre Kinder zum Beispiel als Hausmädchen, Müllsammler, Drogenkurier, Prostituierte, Zeitungsverkäufer an der Straße

oder als Arbeiter in der Industrie verkaufen, weil sie das Geld zum Überleben brauchen. Die meisten dieser Kinder schuften in Steinbrüchen, knüpfen Teppiche oder sie sind ungefähr 16 Stunden pro Tag in einer Glas- und Metallverarbeitung extremen Temperaturen ausgesetzt. Manche von ihnen müssen in den Städten sogar im Abfall nach Verwertbarem suchen, was sehr gefährlich sein kann.

Bei diesen so genannten Schuldarbeiten verdienen sie wenig Geld.

Laut der Kinderrechtskonvention

hat jedes Kind unter 18 Jahren das Recht, vor wirtschaftlicher Ausbeutung, die der Erziehung oder Gesundheit und der körperlichen, seelischen, sittlichen oder sozialen Entwicklung schaden könnten, geschützt zu werden.

Anders als in Deutschland gibt es in Indien kein Mindestalter für die Zulassung zur Beschäftigung. Die indische Verfassung legt nur fest, dass kein Kind unter 14 Jahren in einer Fabrik, einem Bergwerk oder anderweitig gefährlich beschäftigt werden darf. Das Problem der Kinderarbeit wurde nach der Gesetzeslage erkannt, doch die entsprechenden Maßnahmen zur Abschaffung waren bislang nur teilweise erfolgreich.

Bestehende Lösungsansätze sind: Kinder aus Arbeitsprozessen und unfreien Beschäftigungssituationen heraus zu lösen, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Ermöglichung einer Schulausbildung oder die Vorbereitung auf die spätere Berufstätigkeit.

Die damit verbundenen Maßnahmen des Landes zur Abschaffung der Kinderarbeit werden gefördert.

Auch wir können dazu beitragen Kinderarbeit abzuschaffen, in dem wir beim Einkauf auf das Fairtrade- Siegel achten.

Dieses Siegel steht für bessere Arbeitsbedingungen der Menschen und dafür, dass Kinder nicht mitarbeiten müssen. Falls dieses Siegel nicht vorhanden sein sollte, können Sie im Geschäft nachfragen, wo und unter welchen Bedingungen die Ware hergestellt wurde. Bitte unterstützen Sie die Kinderhilfsorganisationen die sich gegen Kinderarbeit einsetzen, damit diesen Kindern eine sorgenfreie und schöne Zukunft geboten werden kann.

Luisa von der Hand, Wassenberg, Betty-Reis-Gesamtschule