Schule – Weniger Stress, mehr Struktur

Sie ist eine der ersten Ergotherapeuten, die ihre Dienste an einer öffentlichen Schule anbieten. Ergotherapie an der Europaschule ist ein spannendes Pilotprojekt. In Bezug auf Kinder und Jugendliche findet Ergotherapie meist in Ergotherapiepraxen statt, im schulischen Rahmen bislang meist in integrativen Einrichtungen, wie es beispielsweise Sonderpädagogische Einrichtungen sind.

Das Ziel der Ergotherapeutin Kerstin K. ist es, durch gezielte Workshopangebote und Fördermaßnahmen die Handlungskompetenzen der Kinder und Jugendlichen zu stärken. Es werden zum Beispiel Konzentrations- und Entspannungsworkshops angeboten, die den Schülern helfen sollen, den Schulalltag stressfreier begegnen zu können. Aber auch Programme, die eine bessere Handschrift fördern, gehören zum ergotherapeutischen Repertoire in der Schule.

Nicht zu vergessen, lernen die Schüler in Kleingruppen Strategien in Bezug auf eine gezielte Handlungsplanung, um ihre (Schul-)Aufgaben strukturierter lösen zu können. Zentral ist immer, dass die Schüler lernen, ihr eigenes Lernverhalten zu reflektieren und dies zu verbessern.

Häufig besucht Kerstin K. auch in Absprache mit den Lehrern die Schüler im regulären Unterricht und unterstützt sie bei ihren Partizipationsproblemen vor Ort.

Ursprünglich war Frau K. Kinderkrankenschwester. In ihrem ersten Beruf war sie sieben Jahre lang tätig. Hier liegen dann auch die Wurzeln ihres Interesses, Kinder und Jugendliche bei ihren alltäglichen Problemen und Sorgen zu unterstützen. Während Ihrer Tätigkeit als Kinderkrankenschwester ist sie mit Ergotherapeuten in Kontakt gekommen und konnte sich ein erstes Bild von ihrem Traumberuf machen. Besonders gereizt hat sie an dem Beruf des Ergotherapeuten, dass es eine persönliche Herausforderung ist, sich auf jeden Menschen neu einzustellen und gemeinsam kreativ nach Lösungen für das individuelles Handlungsproblem zu suchen. Die Ergotherapeutin Kerstin K. studierte vier Jahre lang in Heerlen (Niederlande) an der Hogeschool ZUYD und schloss das Studium als „Bachelor of Health“ ab.

„Ergotherapie“, sagt sie, „beschränkt keinen Menschen auf seine physischen oder geistigen Einschränkungen, sondern fördert die individuellen Stärken und Ressourcen eines Jeden, um so aktiv an der Gesellschaft teilnehmen zu können.“

Celina Trebels, Sina Stegemann, Erkelenz, Realschule der Stadt Erkelenz