Laut einer Einschätzung des Präsidenten der Industrie- und Handelskammer werden zu Beginn des Ausbildungsjahres im September wieder mehr Lehrstellen zu vergeben sein.
Dieses muss jedoch nicht bedeuten, dass sich die Arbeitssituation in Deutschland bessert. Denn es gibt trotzdem noch viele junge Arbeitslose, die schon seit geraumer Zeit auf eine Lehrstelle warten. Dies liegt wohl auch an den Ansprüchen der Bewerber, die das Bestreben haben, ihren Traumberuf auszuüben. Da ist vor allem Flexibilität gefragt im Hinblick auf alternative Berufe oder einen eventuellen Ortswechsel. Denn meistens kann die Idealvorstellung der Bewerber nicht voll erfüllt werden.
Natürlich sollte Spaß und Interesse die Vorraussetzung für einen Beruf sein. Die Höhe des Gehalts sollte bei der Wahl des Berufes nur eine untergeordnete Rolle spielen. Heutzutage werden besonders Ingenieure und Programmierer, aber auch Finanzbuchhalter oder Unternehmensberater gesucht.
Um solche Berufe ausüben zu können, werden allerdings gewisse Grundkenntnisse und Begabungen vorausgesetzt, dies gilt auch für andere Berufe. Deshalb ist es ratsam, sich bereits in der Schule mit dem Thema „Traumjob und Berufsleben“ zu beschäftigen. Es kann auch sehr hilfreich sein, verschiedene Praktika zu absolvieren, wodurch man seine Fähigkeiten und Talente entdecken kann.
Leider nehmen viele Jugendliche diese Möglichkeit nicht wahr. Ihnen geht es nur darum, nach der Schule möglichst schnell ihr eigenes Geld zu verdienen.
Doch viele Jugendliche verbauen sich ihre berufliche Karriere schon durch ihre schulischen Leistungen. So brachen im Jahr 2005 etwa 10 Prozent ihre schulische Ausbildung vorzeitig ab.
Die Ursachen dafür sind mangelnde Motivation, aber auch familiäre Gründe. Für viele ist auch Perspektivlosigkeit und Frust ein Grund, hier sind vor allem die Hilfe der Familie und die Unterstützung der Lehrer beziehungsweise der Schule gefragt, die in solchen Fällen die potenziellen Schulabbrecher unterstützen muss.
Die Chancen auf einen Ausbildungsplatz für solche Schulabbrecher sind dann äußerst gering. Denn für viele Arbeitgeber kommt es nicht in Frage, einen Lehrling ohne Schulabschluss einzustellen. Schulische Bildung ist und bleibt nun mal die Grundlage für Erfolg im Berufsleben. Mit mangelnder Motivation und Unflexibilität kommt man hier nicht weit.
Julius Tekath, Goch, Berufskolleg Kleve-Goch