Leben und Arbeit einer Krankenschwester – „Eigentlich will ich den kranken Kindern nur helfen“

Zu Besuch in einem Krankenhaus. Es geht wie jeden Tag sehr stressig zu: Viele Menschen und Kinder kommen mit ihren Beschwerden hierher, um Hilfe zu bekommen. Viele Leute, alt und jung, sitzen in den Wartezimmern, es herrscht insgesamt eine hektische und drückende Atmosphäre.

Währenddessen muss Krankenschwester Katharina Stauss (51) den kranken Leuten bei der Grundpflege helfen, wie zum Beispiel waschen, versorgen, aufpassen und ihre Gesundheit überwachen und das acht Stunden am Tag, so lange geht nämlich ihr Dienst. Sie sagt, es mache ihr viel Spaß, den Leuten zu helfen und lächelt dabei ein kleines Mädchen aufmunternd an, welches gerade an der Hand ihrer Mutter an uns vorbeiläuft.

Noch weitere 18 Krankenschwestern, verteilt auf drei Schichten, helfen ihr auf der Kinderstation, wo sie hauptsächlich arbeitet. Als man sie fragt, was ihr an ihrem Job am meisten Spaß macht, antwortet sie: „Darüber habe ich noch gar nicht wirklich nachgedacht… Eigentlich will ich den kranken Kindern nur helfen.“ Und um dies auch gut machen zu können, musste sie sich drei Jahre zur Krankenschwester ausbilden lassen, und früher musste man auch noch ein Hauswirtschaftspraktikum absolvieren, heute allerdings nicht mehr.

Es gebe auch anstrengende Seiten an ihrem Job, denn die kranken Leute bräuchten jeden Tag Hilfe und Fürsorge und deshalb müsse sie auch manchmal an Feiertagen arbeiten, auch wenn sie zu Hause selbst eine Familie und Kinder habe. Doch im Allgemeinen habe sie großen Gefallen an ihrem Job. Doch es gibt auch extremere Fälle, wie sie mir sagt, zum Beispiel wenn eine Drogensüchtige ein Kind bekommt, ist dieses durch das Blut ebenfalls süchtig und müsse im Krankenhaus einen Entzug machen, obwohl es erst ein paar Tage alt sei. Doch auch bei diesen kleinen Kindern habe ein sofortiger Entzug deutlich beunruhigende Auswirkungen, denn das Kind zittere sehr stark und sei sehr unruhig, deshalb müsse es immer noch Drogen verabreicht bekommen, denn nur so könne es nach und nach aus der Sucht der Mutter befreit werden.

Solche Situationen würden sie immer traurig machen, doch mit der Aussicht auch diesen helfen zu können, hat sie wieder ein Lächeln im Gesicht und mit diesem wendet sie sich wieder ihrer Arbeit zu, die heute noch auf sie wartet.

Sie verabschiedet mich und geht zurück in eins der Krankenzimmer, in dem gerade ein kleiner Junge sitzt, der auf sie wartet, mit etwas ängstlicher Miene, da er wohl gleich geimpft werden soll. Ich höre noch, dass die Krankenschwester ihm gut zuspricht und alles erklärt, und kann so noch gerade sehen, wie sich sein Gesicht aufhellt, als sie wohl etwas über eine Belohnung in Form von Gummibären erzählt, wenn er beim Impfen tapfer ist. Doch dann geht auch schon die Türe zu und mein Besuch im Krankenhaus auf der Kinderstation ist beendet.

Annkathrin Milz, Leverkusen, Marienschule