Automechaniker Mustafa Zorlu verliert bei einem Unfall sein Bein – Ein schwerer Weg zurück in den Alltag

Der 41 jährige Mustafa Zorlu verliert bei einem sehr schmerzhaften Arbeitsunfall sein Bein. Der gebürtige Türke hat als Automechaniker gearbeitet, doch aufgrund eines tragischen Unfalls ist dies für ihn in Zukunft vielleicht nicht mehr möglich. Der Familienvater von zwei Kindern erzählt uns seine Geschichte.

Frage: Wie ist das passiert?

Mustafa: Ich bin in den Maschinenraum gegangen, um die Maschine umzurüsten. Die Maschine hat zwei Teile und mein Rücken war dem hinteren Teil der Maschine zugewandt. Plötzlich hat die Maschine angefangen zu funktionieren. Der hintere Teil der Maschine hat meinen Fuß eingeklemmt und diesen dann abgerissen.

Frage: Wie haben Sie sich dabei gefühlt?

Mustafa: Es war ein sehr großer Schock für mich. Ich war hilflos und verzweifelt.

Frage: Wie haben Sie in dem Moment reagiert?

Mustafa: Ich habe versucht meinen Fuß zu retten und habe deswegen geschrieen. Aufgrund des Maschinenlärms hat mich jedoch keiner gehört. Ich hatte ein Metallstück in meiner Hand und habe es gegen die Scheibe geworfen, damit jeder merkt, dass etwas passiert ist.

Frage: An was haben Sie nach dem Vorfall gedacht?

Mustafa: Ich habe gedacht, dass das Leben eine Zeit lang schwer für mich sein wird.

Frage: Hatten sie Hoffnungen, dass ihr Bein vielleicht nicht amputiert wird?

Mustafa: Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, aber ich habe gespürt, wie die Maschine meinen Knochen gebrochen hat. Außerdem haben die Rettungshelfer meinen Zustand gesehen und mir direkt eine Vollnarkose gegeben.

Frage: Welche Folgen hatte der Vorfall für Sie im Alltag?

Mustafa: Ich kann zurzeit nicht arbeiten gehen und auch nicht alleine vor die Tür treten. Außerdem muss ich wegen der Kontrolle oft das Krankenhaus besuchen.

Frage: Gibt es die Hoffnung, dass Sie irgendwann wieder arbeiten können und Auto fahren können?

Mustafa: Hoffentlich, wenn ich meine Prothese bekomme. Jedoch werde ich ein Automatikauto fahren und in der Zukunft soll mir auch eine Arbeit vermittelt werden, bei der meine körperliche Behinderung berücksichtigt wird.

RP: Was denken Sie jetzt über die Zukunft?

Mustafa: Wenn ich meine Prothese bekomme, kann ich wieder aktiv beziehungsweise selbstständig sein und mein altes Leben weiterführen. Trotzdem muss ich mehr auf mein Gewicht achten, damit ich die Prothese nicht wechseln muss. Wahrscheinlich kann ich keine schweren Gepäckstücke tragen.

Frage: Gibt es auch einige Tage, wo Sie sich selbst fragen „Warum ist ausgerechnet mir das passiert?“

Mustafa: Nein, ich denke mir, dass das Schicksal so ist. Ich glaube, dass Gott mich mit diesem Geschehen prüfen wollte, um zu sehen, wie stark mein Glaube an ihm ist und ob ich es aushalte oder nicht.

Vielen Dank für das Gesüräch und gute Besserung.

Rabia Zorlu und Parmida Sahraei, Düsseldorf, Werner-V.-Siemens-Realschule