Am 9. April berichtete die RP, dass bei Familie Artmann aus Mehr in einer Märznacht vier Kaninchen geklaut wurden. Was passierte danach? Hat die Familie ihre Nager wieder? Gab es Hinweise? Wie sieht es in anderen Orten mit Tierdieben aus und werden genau so viele Tiere geklaut wie ausgesetzt?
Bei einem Interview am 17. Mai antwortete Roland Artmann auf die Frage, ob sich Menschen auf den Zeitungsartikel oder auf seine Flugblätter gemeldet hätten: „Ja und nein, auf die Flugblätter hat sich nur der Reporter der RP gemeldet. Doch auf den Zeitungsartikel meldeten sich mehrere Leute. Kinder, die so berührt von dem Fall waren, dass sie uns ihre Kaninchen schenken wollten, aber auch Erwachsene mit Hinweisen. Die Angebote der Kinder nahmen wir natürlich nicht an. Eine Frau berichtete uns, dass sie mit ihrem Hund im Wald spazieren war, eines unserer Kaninchen gesehen und angelockt habe. Es sei gekommen, sodass sie es fangen konnte; doch dann habe ihr Hund gebellt und das Kaninchen lief weg. Sofort nachdem ich diese Nachricht erhalten habe, fuhr ich zu der Stelle, konnte aber keines unserer Tiere finden.“
Falls die Tiere wirklich geklaut und dann ausgesetzt wurden, ist es in erster Linie um die Kaninchen traurig, da es vor allem für das Blinde unmöglich ist, in der Wildnis zu überleben. Genauso wenig wie ihre Kaninchen konnte die Familie den Dieb ausfindig machen.
Sie weiß aber von einem Kleintierdiebstahl in Haffen. „Dort sind gleich mehrere Meerschweinchen geklaut worden – nur ein paar Wochen vorher. Der Unterschied aber ist, dass dort die Ställe von der Straße aus sichtbar waren, bei uns standen sie hinter dem Haus.“ Dass auch in Mehrhoog Kaninchen geklaut wurden, wusste Herr Artmann nicht.
Eine Umfrage in der 8c am Gymnasium Aspel bei Schülern der Umgebung ergab, dass 94 Haustiere bei 32 Familien leben, und nur zwei kein Haustier haben. Die beliebtesten Haustiere scheinen dabei Kaninchen zu sein, da 19 Familien Hasen haben, gefolgt von Hunden und Katzen.
Aber erst vier Familien wurden Tiere geklaut, dabei handelt es sich um Kaninchen, Katzen und einmal sogar um 57 Fische. Anders sieht es bei der Frage nach dem Diebstahl in der Nachbarschaft aus: Da wissen gleich zehn Jugendliche etwas. Auch hier handelt es sich um Katzen, Nagetiere, Fische und Hunde.
Bei der Frage nach Diebstählen in anderen Orten konnten elf Achtklässler mitreden, wobei es sich wieder um die gleichen Tiere handelte. Ausgesetzt wurden Tiere schon bei 17 Familien, das ist über die Hälfte. Es ging wieder um ähnliche Tiere, was darauf hinweisen kann, dass sie geklaut und dann ausgesetzt wurden.
Manchmal haben die Leute auch einfach keine Lust mehr auf ihre Tiere und setzen sie aus, so wie in Appeldorn, als bei einer Familie 10 Katzen (darunter Kitten) vor der Haustür lagen.
Doch wieso kauft man sich Tiere, wenn man sie schon nach kurzer Zeit nicht mehr haben will und wieso klaut man Tiere, wenn es doch so viele Tiere in Tierheimen gibt, die auf ein neues Zuhause warten?
Melanie Eichmann, Rees, Gymnasium Aspel