Viele junge Frauen bewerben sich als Au-Pair, aber was genau ist das eigentlich?
Als Au-Pair bezeichnet man Menschen einer bestimmten Altersgruppe, die zu Gastfamilien ins Ausland reisen, um dort eine andere Kultur und Sprache kennen zu lernen.
Der Aufenthalt ist kombiniert mit Dienstleistungen in den Gastfamilien insbesondere Kinderbetreuung. Au-Pairs müssen zum Beispiel die Mahlzeiten für die Kinder vorbereiten, Zimmer aufräumen und sich mit den Kleinen beschäftigen. Den Kindern soll auch eine fremde Sprache näher gebracht werden.
Aber um erst einmal in eine Gastfamilie zu kommen, muss man eine Agentur aufsuchen. Dabei sollte man besonders darauf achten, ob sie seriös ist oder nicht. Ein paar seriöse Agenturen sind zum Beispiel IN VIA Köln, pme Familienservice GmbH oder der Verein für internationale Jugendarbeit e.V.. Unseriöse Agenturen fallen dadurch auf, dass sie von Anfang an sehr viel Geld verlangen.
Es kann aber auch vorkommen, dass die Gastfamilien nicht seriös sind. Sie wirken glaubwürdig, geben aber eine gefälschte Anschrift an und wollen im Voraus Geld einfordern, angeblich für den Flug. Deshalb sollte man sich vorher genauestens informieren, da die Gastfamilien die meisten Kosten tragen müssen. Darunter fallen Verpflegung, Sprachunterricht, Kranken-, Unfall- und Haftversicherung, wöchentliches Taschengeld, Fahrtkosten und den Rückflug des Au-Pairs.
Einem Au-Pair stehen viele Länder zur Auswahl. Die beliebtesten Länder sind Australien, USA, Neuseeland, Kanada und Großbritannien. Jedoch ist in jedem Land die Altersgrenze unterschiedlich. Die meisten fangen mit 18 Jahren an und hören bei durchschnittlich 30 Jahren auf. In jedem Land gelten auch andere Teilnahmebedingungen. In den USA z.B. muss man ein polizeiliches Führungszeugnis vorweisen und einen Führerschein besitzen. Man sollte jedoch auf jeden Fall Freude am Umgang mit Kindern haben und die Bereitschaft, eine neue Kultur kennen zu lernen.
Wir haben ein Au-Pair aus Turkmenistan getroffen und sie nach ihren Erfahrungen gefragt. Sie ist 21 Jahre alt und als Au-Pair tätig. Sie wollte etwas Besonderes in ihrem Leben erleben und bewarb sich deshalb als Au-Pair in Deutschland bei einer Internetagentur. Die Chefin der Agentur suchte für sie eine Familie und fand schließlich eine nach einem Monat. Anschließend musste das Au-Pair zur Botschaft, um einen Test über ihre Deutschkenntnisse zu machen. Sie beantragte ihr Visum, welches sie nach drei Monaten bekam. Das Au-Pair bekam von der Agentur einen Vertrag, in dem stand, dass sie einen freiwilligen Sprachkurs besuchen kann und sechs Stunden pro Tag arbeiten muss. Die deutsche Sprache fiel ihr in den ersten drei Monaten in der neuen Familie schwer und sie schaute sich deshalb Talkshows an. Aber bald merkte sie, dass ein Sprachkurs ihr helfen würde. Sie selbst ist sehr zufrieden und ist froh, dass sie die Entscheidung getroffen hat als Au-Pair in Deutschland zu arbeiten. Sie sagt, dass es sich auf jeden Fall lohnt und man es einfach ausprobieren muss.
Lara Dickmeiß und Larissa Schmidt, Hamminkeln, Heinrich-Meyers-Realschule