Björn Eckert, 29, vom 1. Judo Club Mönchengladbach (1. JC MG) wurde am 9. November 2010 Landestrainer der Altersgruppe U15 (männlich). Seit 13 Jahren trainiert der zweifache Westdeutsche Meister Kinder und Jugendliche in der Jahnhalle. Christoph Kawan sprach mit ihm über seine Aufgaben und Ziele.
Christoph Kawan: Was bedeutet es, Landestrainer zu sein?
Björn Eckert: Als Landestrainer U15 bin ich für die männlichen Jugendlichen unter 15 Jahren zuständig, die neben dem Training auch an Wettkämpfen teilnehmen. Ich betreue sie auf allen Ebenen – nun auch auf Wettkämpfen, die außerhalb von NRW stattfinden. An Landesturnieren nehmen die besten Athleten teil, ich beobachte die Entwicklung der Jugendlichen und nominiere dann Judoka für die Turniere. Außerdem biete ich Lehrgänge für Jugendliche an, die entweder schon im Kader sind oder aufgenommen werden wollen.
Christoph Kawan: Welche Ziele verfolgst Du?
Björn Eckert: Mit 13 oder 14 Jahren werden für viele andere Dinge interessanter als der Sportverein, ich möchte die Jugendlichen deshalb motivieren, weiter zu machen. Sportliche Betätigung ist wichtig und sollte nicht vernachlässigt werden. Wer in diesem Alter „auf der Matte bleibt“, kann vieles erreichen. Es fällt dann oft die Entscheidung, Leistungssportler zu werden. Ich möchte den Jugendlichen helfen, sich in diesem Bereich zu etablieren und ihre technische Ausbildung vertiefen. Wichtig ist mir auch, den Teamgeist zu stärken. Judo ist nämlich nicht nur eine Einzelsportart, sondern auch ein Mannschaftssport, was viele gar nicht wissen.
Christoph Kawan: Du hast vor 20 Jahren mit Judo angefangen – warum?
Björn Eckert: Freunde von mir haben damals Judo gemacht und mich mitgenommen. Ich wusste gar nicht, was Judo ist, aber es hat Spaß gemacht. Der Sport hat mich fasziniert und es waren „coole“ Leute da; deshalb bin ich dabei geblieben.
Christoph Kawan: Was begeistert Dich an der Sportart?
Björn Eckert: Judo ist ein sehr fairer und vielseitiger Sport. Man benötigt Kondition, Kraft, Dynamik, eine gute Motorik und sowohl turnerische als auch taktische Fähigkeiten. Jedem Judoka werden außerdem beständig die so genannten Judowerte vermittelt: Respekt, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit, Bescheidenheit, Wertschätzung, Pünktlichkeit, Mut, Selbstbeherrschung, Disziplin und Freundschaft. Dies wirkt auch weit über das sportliche Engagement hinaus: Die gesamte Persönlichkeit wird gefördert und gefordert.
Christoph Kawan: Du kennst beide Seiten – als Wettkämpfer und als Trainer. Was macht Dir mehr Spaß?
Björn Eckert: Inzwischen bin ich fast nur noch Trainer, da kaum noch Zeit für die eigene Wettkampfvorbereitung bleibt. Es war eine schöne und interessante Zeit, aber jetzt will ich mein Wissen verstärkt an die kommende Generation weitergeben. Ich denke auch, dass sich die Aufgaben verändern und man nicht immer Athlet sein kann. Für mich ist jetzt ein geeigneter Zeitpunkt für diese neue Aufgabe.
Christoph Kawan; Wie schaffst du es, Beruf, Studium und Freizeit zu verbinden?
Björn Eckert: Es ist zugegebenermaßen oft stressig und die Freizeit kommt häufig zu kurz. Aber mir macht das, was ich tue sehr viel Spaß und durch ein gutes Zeitmanagement ist es zu schaffen.
Christoph Kawan, Mänchengladbach, Gymnasium An der Gartenstraße