Natur – Vom Aussterben bedroht: der Wolf

Auch bei uns in Deutschland gibt es Tiere, die vom Aussterben bedroht sind. Der Wolf ist eines davon. Es gibt insgesamt ein Dutzend verschiedene Wolfsunterarten. Hier in Deutschland leben zurzeit sechs Wolfsrudel. Im Sommer 2010 gab es in Sachsen und Brandenburg 26-mal Nachwuchs.

Allerdings gibt es Wölfe auch in Alaska, Kanada, kleinen Gebieten der USA, Indien, Südchina und Teilen der arabischen Halbinsel. Wölfe können überall leben, wenn es genügend Beutetiere gibt. Die Ansprüche des Wolfes an den Lebensraum sind ausgesprochen gering.

Ein Wolf wiegt im Durchschnitt zwischen 20 und 45 Kilogramm, kann aber auch in Extremfällen bis zu 70 Kilogramm wiegen. Wölfe können im lockeren Trab bis zu acht Stundenkilometer schnell laufen. Wenn sie ein Beutetier verfolgen, schaffen sie bis zu 50 Stundenkilometer. Falls sie ihre Beute nach wenigen hundert Metern noch nicht eingeholt haben, geben sie auf.

Die meisten Wölfe sind im Rudel unterwegs, aber es gibt auch Wölfe, die alleine leben. Ein Wolfsrudel umfasst etwa fünf bis zehn Tiere. Das sind in der Regel die Elterntiere mit ihren Welpen und den Welpen vom Vorjahr. Die Paarungszeit liegt zwischen Februar und April. In einem Rudel werden pro Jahr zwischen drei und sechs Welpen geboren. Diese werden nach einer Tragezeit von 62 bis 64 Tagen meistens in einer Höhle zur Welt gebracht. Ein Rudel kann sogar bis zu 20 Wölfe umfassen, wenn in dessen Umgebung entsprechend große und schwere Beutetiere leben.

Würde man die auf tausend Quadratkilometer lebenden Wölfe zählen, wären es zwischen drei und 40 Tiere. Wenn man im Vergleich dazu die Rehe in bayrischen Voralpenrevieren zählen würde, käme man auf etwa 15.000 Rehe.

Wölfe in freier Wildbahn werden bei langem nicht so alt wie Wölfe, die im Zoo leben. Zoowölfe können bis zu zehn Jahre alt werden, während die Wölfe in freier Wildbahn meistens in den ersten beiden Lebensjahren sterben. Nur 5 Prozent der wild lebenden Wölfe werden älter als sechs Jahre.

So wurde Anfang November diesen Jahres ein Wolfsrüde durch einen Zusammenstoß mit einem Auto getötet. Der Verkehrstod ist die häufigste nicht natürliche Todesursache bei Wölfen. Am 23. November 2010 verurteilte das Landgericht Lüneburg einen Jäger, der im Dezember 2007 einen Wolf erschossen hatte. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) unterstützt mit seinem Wolfprojekt die Verbreitung des Wolfes in Deutschland und bietet Wolfspatenschaften an.

Larissa Biermann, Düsseldorf, Gärres-Gymnasium