Der zwölfte Castor-Transport nach Gorleben hat den voraussichtlich zweitteuersten Polizeieinsatz der Nachkriegszeit verursacht. Die Kosten für das Land Niedersachsen betragen mindestens 50 Millionen Euro. Es wurden 20 000 Polizeikräfte eingesetzt, um Oberhand über die Demonstrationen, Blockaden und Gewalteskalationen zu behalten.
Die Aktivisten verursachten viele Schäden, um den Transport zu beenden. Teilweise mussten Einsatzkräfte rund um die Uhr ohne Pause arbeiten, um den Castor-Transport mit dem noch warmen Atommüll ermöglichen zu können. Die elf Castor-Transportbehälter kamen aus dem Französischen La Hague und brauchten vier Tage bis zum Zwischenlager Gorleben, da der Transport von Aktivisten aus ganz Deutschland öfters unterbrochen wurde.
Das Zwischenlager in Gorleben ist 189 Meter lang, 38 Meter breit und 22 Meter hoch. Zur einen Seite ist es offen, damit die Luft den noch warmen Atommüll abkühlen kann. Im Lager mit einer Kapazität von 420 Castorbehältern stehen nun 102 hochradioaktive Atommüllbehälter. Die Behälter mit dem Atommüll sollen 30 bis 40 Jahre abkühlen, um dann in ein Endlager zu kommen. Das geplante Endlager ist ein Salzstock mit schwach bis mittel radioaktivem Atommüll, das noch erkundet wird. Das Bundesamt für Strahlenschutz wird auswerten, ob der Salzstock für den Atommüll geeignet ist.
Rücktransporte radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitung im Ausland werden voraussichtlich noch bis 2025 stattfinden. Bis zum nächsten Frühjahr sollen 951 hochradioaktive Brennelemente in den Ural gebracht werden. Sie wurden seinerzeit von Russland an die DDR geliefert. Die Castor-Behälter mit Brennelementen für Atomreaktoren aus Frankreich wurden von Deutschland gestellt, da die Franzosen zu 80 Prozent nur Atomenergie benutzen. Die aufgebrauchten Brennelemente bekommt Deutschland wieder, sie werden nach Gorleben gebracht.
Benjamin Groth, Niederkrüchten, Realschule Niederkrüchten