Zwischen Kokerei und Fördertürmen, im Herzen des Ruhrgebiets, liegt das Museum rund um Zeche „Zollverein“ in Essen.
Zuerst kaufte der Duisburger Industrielle Franz Haniel 13 zusammenhängende Grubenfelder auf, auf denen er ab 1847 nach und nach Zollverein aufgebaut und mit Hilfe seiner Familie weitere Jahrzehnte betrieben hat. Nach seinem Tod wurde der Konzern von seiner Familie weiter betrieben, bis Zollverein nach 135 Jahren wegen zu hoher Kohlepreise und zu geringer Nachfrage geschlossen wurde.
Das bis zum 23. Dezember 1986 noch Kohle fördernde Weltkulturerbe der Unesco war der bis dahin erfolgreichste, größte und populärste Kohleproduzent des Reviers und das Wahrzeichen des Ruhrgebietes. Das Kohlewerk ist auf einer Fläche von ca. 13 Quadratkilometer aufgebaut, es besteht aus zwölf Förderschächten, einer Kohlewäscherei und einer Kokerei, in der die Kohle zu dem so wertvollen Koks gebacken wird.
Das Museum selber beschreibt den Weg und die Verarbeitung des so genannten schwarzen Goldes. Aus der Erde kommend wird die Kohle in der Wäscherei aufgearbeitet und danach in Kokerei zu Koks gebacken, bis sie zum Schluss dann an Stahl- und Eisenwerke weiterverkauft und dort zur Produktion des Metalls verwendet wird.
„Ein so schönes Museum habe ich schon lange Zeit nicht mehr gesehen“, sagt Lennart G. (14) aus Viersen, der mit seiner Klasse in dem Museum zu Besuch war. „Diese ganze Geschichte, die dahinter steckt, ist schon atemberaubend. Und so etwas steht in Deutschland, direkt vor meiner Nase.“ Außerdem wurden in einem Internet-Forum viele positive Bewertungen für Zollverein gefunden.
So auch die Geschäftsführung des Museums: „Wir sind stolz, dass wir ein solches Wunder unser Eigen nennen dürfen. Zollverein ist ja das einzige Kohlewerk, in dem noch alle damals verwendeten Maschinen vorhanden sind, dies ist einer der wichtiger Faktoren die unsere Besucher anziehen. Wir sind sehr stolz.“
„Nachdem das Ruhrgebiet als verdreckt, schmutzig und unschön galt, bin ich froh, dass es so große Veränderungen gab, die auch der Zeche zu verdanken sind“, sagt uns ein Essener Bürger. „Nun haben wir ein schönes Museum, und Essen ist nun ein schönes Reiseziel für Menschen aus aller Welt.“
Philipp Robertz, Viersen, Erasmus-V.-Rotterdam-Gymnasium