„Das Leben ist eine Reise“ – Mit diesem Slogan wirbt der Internet-Konzern Google auf ganzseitigen Zeitungsanzeigen für seinen Bilderdienst „Streetview“ im Netz.
Seit Mitte November läuft eine Testversion in den 20 größten deutschen Städten, darunter auch Düsseldorf und Köln. Einzig der Tourismusort Oberstauffen in Bayern ist bislang komplett zu sehen. Die Bewohner der Gemeinde hatten dies ausdrücklich gewünscht, weil man sich erhofft, durch die Darstellung im Internet zusätzliche Besucher in den Ort locken zu können.
Wie schnell wir ganz Deutschland virtuell bereisen können, hängt vor allem davon ab, wie die Deutschen auf die Testversion reagieren und wie viele Widersprüche von Hausbesitzern bei Google eingehen. Bislang haben rund 250.000 Bundesbürger von Google gefordert, die Fassaden ihrer Häuser im „Streetview“-Programm unkenntlich zu machen. Obwohl die Einspruchsfrist inzwischen abgelaufen ist, hat man auch jetzt noch die Möglichkeit, seine Privatsphäre zu schützen, indem man mit Hilfe einer Online-Funktion bei Google eine entsprechende Eingabe macht.
Google sieht in dem Programm ausschließlich Vorteile. Der Konzern wirbt damit, dass man von nun an unter anderem seinen Urlaub besser planen könne. Auch für Wohnungssuchende sei das Programm interessant, weil man sich das Umfeld seines zukünftigen Heims mit einer 360-Grad-Ansicht anschauen könne. Viele Menschen sind da anderer Meinung. Für sie ist die ungefragte Veröffentlichung ihrer Hausfassade im Netz ein gewaltiger Eingriff in die Privatsphäre. Google hingegen vertritt den Standpunkt, das Äußere von Gebäuden gehöre zum öffentlichen Raum. Die Diskussion darüber dürfte noch lange anhalten.
In der Zwischenzeit wird Google fleißig weiter Aufnahmen von deutschen Städten machen. Man hofft wohl darauf, die Deutschen werden irgendwann schon ihren Frieden mit dem umstrittenen Bilderdienst machen. Schließlich geben viele bei Kommunikationsplatformen wie Facebook oder Schüler-VZ großzügig jede Menge privater Daten über sich preis.
Kyra; Antonia; Lisa Harmes; Kolb; Schroers, Willich, St. Bernhard-Gymnasium