Das etwas andere Maifest – Punk in den Mai

30. April. 2008, Skaterplatz Kleve. Hier versammelten sich gegen 20 Uhr etwa 20 bis 25 Menschen, um den weiteren Verlauf des Abends zu planen.

Eine Freundin und ich stießen gegen 20.10 Uhr hinzu. Nachdem man den an die zehn Minuten dauernden Begrüßungsakt vollendet hatte, überlegte man gemeinsam, ob man sich nun nach Kaufland begeben sollte. Als wir nun lostrabten, stellte sich heraus, dass einige bei dem oben genannten Supermarkt Hausverbot haben. Während die anderen zum Rad weitergingen, vervollständigte die nun auf 10 Personen dezimierte Gruppe ihren Weg zu Kaufland innerhalb kurzer Zeit. Am Supermarkt angekommen, sprachen wir ab, wer was kaufte.

Als wir an der Polizeiwache vorbeikamen, wurde das erste Lied angestimmt:“Ich bin Punk, ich bin frei! Du bist bei der Polizei…“ Jedoch ohne Reaktion der Diensthabenden, ob dies gut oder schlecht ist mag jeder für sich selbst entscheiden. Übrigens blieb dieses Vorbeilaufen die einzige Begegnung mit der Polizei. Ein friedlicher Abend, auch Punks sind/können friedlich sein.

Als wir am Radhaus ankamen, wurden wir freudig begrüßt, warum wohl? Mittlerweile war es 21.30 Uhr. Als wir nun Einlass begehrten, kamen die 16-Jährigen nach den gezahlten 4 Euro ohne Probleme rein, während die unter 16-Jährigen irgendeine Möglichkeit suchten, um hineinzukommen. Drinnen lief zu dem Zeitpunkt aber noch keine sonderlich gute Musik. Die Band „Skapanska“ ließen wir somit alleine auf der Bühne stehen. Draußen gesellten wir uns zu den anderen, die kein Geld für den Eintritt hatten oder zu jung waren.

Man überlegte, ob man nicht die nahgelegene Brücke besuchen sollte. Um den Mythos Brücke zu verstehen, muss man wissen, dass in dem Rad nur Alkohol konsumiert werden darf. Wenig später stapfte man zum Rad zurück. Die große Rauchwolke über den Bäumen ließ den Weg zurück leicht finden.

Die vielen Irokesen, die kunstvoll gestalteten Spikes und all die anderen aufwendig gestylten Frisuren zeugten von Kreativität und großem Aufmarsch der Punker-Szene. Meine Freunde und ich saßen an den Schienen, tranken und diskutierten über Deutschland, Musik und erlebte Partys. Als wir uns wieder nach drinnen begaben, stellten wir fest, dass keine Kontrolle bezüglich des Alters stattfand. Schnell holten wir die anderen nach. Drinnen lief Musik, zu der man verdammt gut pogen konnte: „Misfit Society“ hieß die Band. Als ich eigentlich um 1.00 mit dem Nightmover fahren wollte, kam dieser 45 min zu spät. Meine Eltern waren Gott sei dank nicht böse.

Fazit: Ein gelungener Abend, der unbedingt wiederholt werden möchte!

Bjärn Nienhuys, Kleve, Johanna-Sebus-Gymnasium