Als Eisprinzessin mit glitzerndem Kleidchen über das Eis gleiten – der Kindheitstraum aller jungen Mädchen. Aber sollte es immer nur bei einem Traum bleiben? Rollkunstlauf: die alternative Lösung, den Kindheitswunsch wahr werden zu lassen.
„Rollkunstlauf? Was ist das überhaupt?“ Diese Frage wird den von uns interviewten Rollkunstläuferinnen vom GSV Geldern oftmals gestellt. Rollkunstlauf ist eine Schwester des bekannteren Sportes Eiskunstlauf, doch statt den Kufen befinden sich unter den Schuhen je vier Rollen. Entstanden ist Rollkunstlauf ebenfalls durch Eiskunstlauf, denn früher war es den Eiskunstläufern im Sommer nicht möglich, zu trainieren. So entwickelten sie den ersten Rollschuh – und somit diesen außergewöhnlichen Sport.
Trainiert wird allerdings nicht bei Minusgraden in einer Eishalle, sondern in einer angenehm warmen Turnhalle. Dabei geht es vor allem um Haltung und Gleichgewicht, denn dies ist laut der Läuferin Sarah K. der Grundbaustein für diese spezielle Sportart. Es gehe nicht darum, möglichst schnell ans andere Ende der Halle zu rasen, sondern – ganz im Gegenteil – durch Körperspannung komplizierte Elemente wie Sprünge und Pirouetten ausführen zu können.
Doch nicht nur die Körperspannung sei gefragt, sondern auch das richtige Gefühl, sich zur Musik zu bewegen. Nicole K., Trainerin und selbst begeisterte Läuferin, fügte hinzu, dass auch die richtige Portion Kreativität dazu gehört, um die zahlreich erlernten Elemente in einer atemberaubenden Kür zu selbst ausgesuchter Musik unterzubringen.
Doch am allerwichtigsten sei, betonte sie nachdrücklich, der Spaß am Sport. Es gebe so viele Sportarten, bei denen die Kinder und Jugendlichen neben ihrem Schulstress auch noch in der Freizeit unter Druck gesetzt werden. Gerade das wolle die Rollkunstlaufabteilung des GSV Geldern vermeiden. Bei regelmäßig stattfindenden Schaulaufen können dann Freunde und Verwandte die von den Läuferrinnen in einer guten Kombination aus Mühsamkeit und Spaß erlernten Küren bestaunen.
Ein Zitat von Läuferin Lena: “ Beim Laufen fühle ich mich frei und wohl. Ich kann dabei abschalten und mich vom Alttagsstress erholen.“ Birte, eine weitere begeisterte Läuferin, zögerte nicht lange und erzählte: “ Ich mache eine Sportart, die nicht jeder macht, und ich bin stolz drauf!“ Als weiteres positives Merkmal dieses Sportes ist erwähnenswert, dass Rollkunstlauf auch zusätzlich noch schöne Beine macht.
Im Vergleich zu anderen Sportarten ist Rollkunstlauf originell und speziell auf seine eigene Art. Als einzigen negativen Punkt nannte Jana den hohen Preis der Rollschuhe, doch es lohne sich und es tue ihr kein einziger Cent leid.
Lea Pauen und Pia Jockweg, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium