In Deutschland sind 23 Millionen Menschen über 14 Jahren ehrenamtlich tätig. Dabei stehen oft die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes oder anderer Hilfsorganisationen im Blickpunkt. Oft werden die unzähligen Mitarbeiter in den Vereinen übergangen.
Der DFB (Deutscher Fußball-Bund) ist mit fast 26.000 Vereinen und mehr als sechseinhalb Millionen Mitgliedern der größte Einzelsportverband der Welt. In den knapp 180.000 Mannschaften sind größtenteils auch ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv. Sie fungieren in der Regel als Mannschafttrainer, Mannschaftbetreuer oder auch als Jugendleiter. Wir führten ein Interview mit dem Mannschafttrainer einer Jugendmannschaft vom SV Siegfried Materborn, Frank W.
Seit wie vielen Jahren sind Sie im Ehrenamt des Fußballtrainers tätig?
Frank W.: „Ich bin seit sieben Jahren als Fußballtrainer tätig und habe davor auch elf Jahre aktiv Fußball in Kalkar gespielt.“
„Wie sind Sie zu diesem Hobby gekommen?“
Frank W.: „Ich hatte schon immer eine besondere Bindung zum Fußball. Außerdem spielt mein Sohn seit einigen Jahren selbst Fußball.“
„Wären Sie auch zu diesem Amt gekommen, wenn Ihr Sohn nicht angefangen hätte, Fußball zu spielen?“
Frank W.: „Nein, wahrscheinlich nicht, denn ohne meinen Sohn würde mir die Bindung zu Siegfried Materborn fehlen und ich wäre nicht auf die Idee gekommen Fußballtrainer zu werden. Vielleicht hätte ich eine ehrenamtliche Tätigkeit in Kalkar im Fußball angenommen.“
„Wie viel Zeit in der Woche benötigen Sie, um diesen Job auszuführen?“
Frank W.: „Also, mit meiner Mannschaft trainiere ich drei Stunden in der Woche. Dazu kommen Trainingsvorbereitungen, welche etwa eineinhalb Stunden dauern. Zudem kommt fast jede Woche ein Spiel, dass mit Anfahrt und Vorbereitungen drei bis vier Stunden in Anspruch nimmt. Durch andere Tätigkeiten im Verein, kommt noch einmal eine Stunde pro Woche hinzu. Somit sind dass in der Woche in der Regel acht Stunden.“
„Was motiviert Sie, eine Jugendmannschaft zu trainieren?“
Frank W.: „Wie gesagt, Fußball war schon immer meine Leidenschaft. Meiner Meinung nach übernehmen einfach zu wenige Leute soziale Verantwortung. Aber vor allem geht es mir darum, den Jugendlichen Erfahrungen und Werte weiterzugeben. Für mich geht es bei diesem Job nicht nur darum den Jugendlichen das Fußballspielen beizubringen, sondern auch, ihnen soziale Aspekte wie Pünktlichkeit, Fairness, Zuverlässigkeit und Teamgeist zu vermitteln.
„Bekommen Sie für diesen Job eigentlich Geld?“
Frank W.: „Wie in allen Ehrenämtern natürlich nicht. Und dies will ich auch gar nicht, da ich fürchte, ansonsten davon abhängig zu werden.
„Wir danken ihnen für das Interview!“
Jakob Skiba und Julian Seeber, Kleve, Freiherr-von-Stein-Gymnasium