Jeder kennt es, wenn man mal aggressiv und unaufmerksam ist. Bei manchen Leuten ist dies ein Dauerzustand, für den sie meist nichts können. Diese Krankheit ist bekannt als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS).
Drei bis zehn Prozent aller Kinder zeigen Symptome wie Unaufmerksamkeit, Leistungsverweigerung und stark vermindertes Selbstwertgefühl. Doch bei 50 Prozent der Betroffenen liegt die Diagnose auf genetisch bedingten Anormalitäten.
Es gibt einige Ursachen, die in der Schwangerschaft vorkommen: Bei vielen entstehen Komplikationen durch den Konsum von Tabak. Manchmal besteht die Gefahr, dem Kind durch Lakritze und Alkohol Schaden zuzufügen. Man kann sich jedoch nicht in einen Menschen versetzen, der diese Krankheit hat. Die Expertin Frau Dr. Hammer, Diplom-Psychologin, äußert sich zu dem Thema.
Welche positiven Effekte zeigen sich bei der medikamentösen Behandlung?
Frau Dr. Hammer: In der Schule können oder sollten sich Kinder, die gut eingestellt sind, besser konzentrieren. Sie können auch bei Sachen, die nicht gerade sehr spannend für sie sind, zuhören. Zum einen können sie sich zu einer Sache besser hinwenden und dann auch ihre Konzentration in Bezug auf diese Sache aufrechterhalten. Bei denjenigen, die motorisch unruhig sind, bewirken die Medikamente, dass sie weniger zappeln und einfach ruhiger und gelassener auf ihrem Platz sitzen können. Die positiven Auswirkungen in der Schule sind folgendermaßen: Die Kinder können sich besser konzentrieren, sie haben eine bessere Schrift, aber vor allen Dingen nehmen die Flüchtigkeitsfehler bzw. Schusseligkeitsfehler ab.
Wie ist es dann zu Hause für die Eltern und die Familie?
Frau Dr. Hammer: Im häuslichen Bereich ist es in der Regel so, dass sich der ganze Ablauf „entchaotisiert“. Kinder mit AD(H)S vergessen halt vieles und kommen morgens oft nicht in die Gänge, gerade auf dem Weg zur Schule.
Dieses „Trödelige“ kommt bei den meisten Kindern mit AD(H)S durch, und der ganze Tagesablauf ist einfacher, wenn die Kinder die Medikamente nehmen. Die Eltern geben Regeln vor, und die Kinder können sich an diese Regeln erinnern, sie vergessen sie nicht. Wenn Kinder einen Auftrag von der Mutter bekommen, etwa „Geh nach oben und hol dies und das!“, dann vergessen die Kinder den Auftrag nicht. Die Vergesslichkeit kann ja häufig zu Ärger führen. Aber das ist keine böse Absicht, denn bis das Kind oben ist, hat es den Auftrag schon wieder vergessen. Die Abfolgen im Haushalt werden durch die medikamentöse Einstellung einfach verbessert.
(Quelle: www.ads-adhsfundgrube.de/PDF/Hoerdateien/2_a_Hammer.pdf)
ADHS kann sehr gefährlich sein, doch kann man die Krankheit mit Medikamenten (z.B. Ritalin) in geregelten Maßen halten. Zurzeit wird viel für die Forschung über diese Krankheit getan, und es werden sicherlich noch bessere Medikamente zur Bekämpfung dieser Krankheit auf den Markt gebracht.
Carsten Oehlandt, Duisburg, Franz-Haniel-Gymnasium