Im Wahlkampf in NRW geht es wirklich um alles, man sagt er sei so wichtig, dass sogar die Bundesregierung ihre Politik auf die Wähler in NRW ausrichte. Die FDP greift dabei jedoch ihre Gegner an, anstatt durch Inhalte zu überzeugen.
Vor meiner Schule (Andreas-Vesalius-Gymnasium, Wesel) wurden Zettel verteilt mit der Aufschrift „Diese Schule wird geschlossen, wenn die Grünen mitregieren“.
So eine Aussage ist abgehoben und realitätsfern, da die Grünen zwar die so genannte Mittelschule ermöglichen wollen, aber auch einen Beibehalt des alten Schulsystems – die Entscheidung soll vor Ort fallen.
Dies ist ein Teil einer rot-rot-grünen Schreckenskampagne, die nicht nur die FDP führt. Auch die CDU stellte vor den Schulen Plakate auf, auf denen sinngemäß das Gleiche stand, nur in Bezug auf ein rot-rotes Bündnis.
Ein rot-rot-grünes Bündnis scheint tatsächlich sehr unwahrscheinlich. Natürlich ist jetzt noch nicht zu sagen, was nach dem 9.Mai passiert- das betrifft aber auch die andere Seite (es ist nicht auszuschließen, dass der FDP am 10. Mai einfällt, dass kein Geld für Steuersenkungen da ist).
Hannelore Kraft sagte jedoch mehrmals, dass sie mit einer Partei wie der Linken nicht zusammenarbeiten wolle. Die Deutschen leiden offenbar noch an einem Ypsilanti-Trauma, doch weder von der SPD-Spitze noch von ihrer eigenen Fraktion hätte Hannelore Kraft für ein rot-rot-grünes Bündnis Rückhalt – im unwahrscheinlichen Fall, dass sie ihre Meinung doch noch „ändern“ sollte.
Die FDP ist eine Gutverdiener-Partei, und ihr sollten keine weiteren vier Jahre in der Regierung des Landes Nordrhein-Westfalen ermöglicht werden. Die Entscheidung liegt jedoch bei den Wählern.
Tim Brämmling, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium