Aus einem gemeinsamen Computerspiel kann schnell Sucht werden – Es gibt Wege aus der Abhängigkeit

Online-Spiele sind die wohl am meisten verbreiteten Spiele bei den 14- bis 29-Jährigen. Fast jeder Zweite nutzt dieses Angebot im Internet.

Allerdings wird aus dem einfachen Zeitvertrieb, schnell ein gefährliches und teures Spiel.

Viele Jugendliche wollen den Alltagsproblemen, wie zum Beispiel schlechte Noten in der Schule oder Stress mit den Freunden entfliehen. Sie suchen Zuflucht am Computer und versuchen sich abzureagieren, indem sie zum Beispiel ein Online-Spiel anfangen. Nachdem man ein solches Spiel angefangen hat, verbreitet es sich schnell im eigenen Freundeskreis. Nun bringt dieses Spiel gewisse Reize, da die Freunde es nun auch spielen und man besser sein möchte. Aber auch, damit man am nächsten Tag mitreden möchte, da dieses Spiel schon nach kurzer Zeit das Hauptgespräch wird. Der größte Teil der Spielsüchtigen merkt es schon gar nicht mehr, dass sie den ganzen Tag am Computer verbringen und sich kaum noch konzentrieren können, da alle Gedanken nur um dieses eine Spiel kreisen.

Meistens reicht es aber nicht aus, dass man lange vor dem Computer sitzt und im wirklichen Leben nicht mehr klar kommt. Denn viele geben ihr Geld für das Spiel aus um im Spiel noch besser zu werden oder um das Spiel überhaupt spielen zu können. Zum Beispiel hat das Online-Spiel „World of Warcraft“ eine Grundgebühr von 13 Euro im Monat. Bei vielen Jugendlichen reicht das Taschengeld dafür nicht aus, also muss man sich Geld irgendwie anders beschaffen, was sogar bei vielen schon ein Grund zum Stehlen ist.

Bis man merkt, dass man spielsüchtig ist, ist es vielleicht schon zu spät. Den vorherigen Schulstoff bekam man nicht mit, man hatte sich in der Vergangenheit nicht gemeldet und steht nun im mündlichen Bereich überall schlecht. Allerdings gibt es auch immer wieder Menschen, die es schaffen aus dieser Sucht rauszukommen und den Schulstoff nachzuholen. Diese führen wieder ein ganz normales Leben.

Ich selbst habe auch Erfahrungen über dieses Thema gesammelt. Ein früherer Klassenkamerad und Freund von mir war süchtig nach dem Onlinespiel „Silkroad“. Er erzählte unserer Clique von dem Spiel und kurze Zeit später fingen wir auch an. Natürlich fanden wir es gut und spielten es jeden Tag. Das Hauptgesprächsthema war nur noch dieses Spiel. Nach einiger Zeit dämmerte es mir, nachdem ich im Internet einen Artikel über Sucht gelesen hatte, dass wir süchtig waren. Ich durchsuchte das Internet nach Ratschlägen, wie ich die Sucht besiegen konnte. Meine ersten Schritte waren, dass ich mich wieder mehr mit meinen anderen Freunden, die das Spiel nicht spielen, traf, und löschte das Spiel von meiner Festplatte. Seit zwei Jahren spiele ich nun kein „Silkroad“ und interessiere mich auch nicht mehr dafür, was man von meinen ehemaligen Klassenkameraden nicht behaupten kann. Diese spielen es immer noch und sind damit glücklich, was mich aber auch nicht mehr interessiert, da wir in andere Klassen gekommen sind und unsere Wege sich getrennt haben.

Janick van der Sar, Wesel, Andreas-Vesalius-Gymnasium