In Deutschland wird immer wieder viel über Schuluniformen diskutiert. Es gibt hierzulande jedoch nur wenige staatliche Schulen, die eine solche vorschreiben. Manchmal dürfen sogar Schüler, Eltern und Lehrer bei der Auswahl der Kollektion mitbestimmen. Rein juristisch gesehen darf die Schule ihren Schülern nicht vorschreiben, wie sie sich zu kleiden haben, Eltern jedoch schon. Von daher kann eine Einführung von Schuluniformen nur in Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten der Kinder erfolgen. Ein allgemein vorgegebenes Aussehen gibt es dabei nicht.
Ein Nachteil der Schuluniformpflicht ist, dass sie einen Eingriff in das Selbstbestimmungsrecht der Kinder und ihrer Eltern darstellt. Da Erwachsene oft einen anderen Geschmack als Kinder oder Jugendliche haben, wird von Schülern bei der einheitlichen Kleidung ein langweiliger Stil befürchtet, doch wenn sich alle zusammensetzen, und sich zusammen für ein Modell entscheiden, dürfte dies kein Problem sein.
Der Konkurrenzkampf der Schüler untereinander ist damit natürlich nicht beendet, wird allerdings nicht mehr über teure Markenkleidung ausgedrückt. Der Hauptgrund für eine Schuluniform ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Schüler untereinander; sie werden sich durch die einheitliche Kleidung stärker mit ihrer Schule identifizieren. Das kann natürlich auch Konkurrenz und Konflikte mit anderen Schulen oder Schultypen hervorrufen.
Glücklicherweise kann man die finanzielle Lage der Schüler nicht an ihrer Kleidung erkennen, obwohl – je nach ausgewähltem Modell – es teuer werden könnte, es sich jedoch auf dauer lohnen würde. Positiv ist sicher auch, dass die finanzielle Situation der einzelnen Schüler nicht gleich ablesbar ist. Das wichtigste Pro-Argument ist, dass Schüler mit einheitlicher Kleidung besser lernen, rücksichtsvoller sind, und sich besser konzentrieren können. Dies bestätigt zum Beispiel eine Studie der Universität Gießen.
Wenn man nun die einzelnen Argumente gegeneinander abwägt, stellt man fest, dass die positiven Aspekte der Schuluniformen bei weitem überwiegen. Ein mutiges Vorgehen der einzelnen Schulen wäre wirklich zu begrüßen! Nebenbei bemerkt wäre es eine Hausaufgabe für unsere Politiker, die Schulen, die sich dafür entscheiden, auch zu unterstützen und die Vorhaben nicht unnötig durch Bürokratie und Gesetze zu erschweren.
Johanna Enewoldsen, Leverkusen, Marienschule