Gesundheit – Alles nur Panik?!

Viele Schulen in Hilden waren in den vergangenen Wochen von der Schweinegrippe betroffen. „In einer Klasse gab es 23 Krankmeldungen. Das ist erschreckend!“, erzählt Sekretärin Juliane Siebenbach von der Wilhelmine-Fliedner-Realschule. Ob davon wirklich alle von dem Virus betroffen waren, blieb ungeklärt, denn viele der Krankgeschriebenen wurden, weil es für die Ärzte zu viele waren, gar nicht mehr auf das H1N1-Virus überprüft. Die Schüler der Wilhelmine-Fliedner-Realschule fanden die Vielzahl der Erkrankungen allerdings gar nicht so erschreckend.

Daniel (13) sagt: „Nein, ich habe keine Angst, es gibt ja Impfstoffe.“ Doch geimpft ist er noch nicht, denn „im Moment passiert ja nix“. Damit ist Daniel ist kein Einzellfall! Niemand der Befragten ist geimpft worden. Alle machen sich wenig Gedanken um die Folgen des H1N1-Virus.

„Die empfohlenen Maßnahmen des Gesundheitsministeriums zur Verhinderung des Virus wie häufiges Hände waschen und desinfizieren sind erstmal ausreichend,“ erklärt Sabine Poschinski (39), Beamtin im Veterinäramt des Kreises Mettmann. „Der Impfstoff wird sehr kontrovers diskutiert. Jeder sollte diese Entscheidung für sich selbst treffen.“ Ob er letztendlich die Pandemie eindämmt oder gar verhindert, kann wohl keiner so genau sagen. Eher sollte man „Ruhe bewahren und nicht in Panik verfallen“. Allerdings sollte man schon auf Symptome achten, rät Sabine Poschinski.

Sie ist Mutter zweier Kinder und hat kein Problem damit, dass ihre Kinder in den Unterricht gehen: „Im Moment habe ich keine Angst, meine Kinder zur Schule zu schicken. Ich sensibilisiere sie lieber, kläre auf, motiviere, die Regeln zur Hygiene zu befolgen, da sie sich ja überall anstecken könnten. Nicht nur in der Schule!“

Das Problem der „Schweinegrippe“ wird in der Bevölkerung gar nicht als so bedrohlich empfunden, wie man es oft von Medien zu hören bekommt.

Info

Jährlich sterben etwa 20.000 Mensch in Deutschland an der normalen Influenza (Grippe). Bisher sind in Deutschland 226 Menschen an dem H1N1-Virus gestorben. Bei den Todesopfern handelt es sich überwiegend um Menschen mit Vorerkrankungen.

Joschua Poschinski, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule