Ich bin 13 Jahre alt und Mitglied der Theatergruppe „Die Blinklichter“ in Langenfeld. Als ich mit sechs Jahren zum ersten Mal eine Inszenierung der Blinklichter sah, war mir sofort klar: „Das will ich auch machen!“
Die Blinklichter bestehen aus etwa 40 Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis 18 Jahren, die in vier Kurse unterteilt sind und von der Theaterpädagogin Elisabeth Schafheutle geleitet werden. Doch auch unsere Eltern spielen bei den Blinklichter eine große Rolle, denn ohne ihre Mithilfe könnte man das alles nicht auf die Beine stellen.
Jedes Jahr arbeiten die Blinklichter auf ein Stück hin, das Anfang Dezember im Schauplatz sechs Mal aufgeführt wird. Allerdings beginnen die Arbeiten an dem neuen Stück schon viel früher. Bereits nach dem letzten Stück fängt Elisabeth Schafheutle an, das neue Theaterstück mit den einzelnen Rollen für uns zu schreiben. In dieser Zeit haben wir in den Kursen ganz normalen Schauspielunterricht. Nach den Sommerferien sind die Vorbereitungen abgeschlossen. Die Gewandmeisterin Susanne Hallbach entwirft unsere Kostüme, die Nähmütter fangen an zu nähen und die Requisiten zu erstellen, und die „Bauboys“ beginnen mit den Bauteilen des Bühnenbilds.
Jetzt beginnt die Zeit, auf die ich mich schon das ganze Jahr gefreut habe: die richtige Probenarbeit an dem neuen Stück. Mit Saskia Hyner, der Gesangslehrerin, machen die Kinder und Jugendlichen Gesangsübungen und üben die Lieder für das neue Stück ein. Anfang November fahren alle Kurse zusammen für ein Wochenende in eine Jugendherberge, um das erste Mal gemeinsam das neue Stück zu proben. Nun werden die letzten Vorbereitungen getroffen: Die Schmink- und Frisierpläne werden erstellt, die Garderoben eingerichtet und die „Bauboys“ bauen das Bühnenbild im Schauplatz auf. Jetzt stehen die Intensivproben an, und darauf folgen die Haupt- und Generalprobe. Langsam steigt die Aufregung, und man merkt auch hinter der Bühne die Anspannung. Da es in dem Ensemble der Blinklichter keine Zweitbesetzungen gibt, war die Aufregung groß, als 2009 – kurz vor der Premiere der „Verwandelten Paula“ – die Schweinegrippe um sich griff.
Dann ist es endlich so weit, es wird ernst. Der Zuschauerraum füllt sich und mit seinen knapp 500 Plätzen ist er annähernd ausverkauft. Hinter der Bühne werden Glücksbringer verteilt, und bei den letzten „Toi, Toi, Tois!“bekomme ich plötzlich richtig Lampenfieber, doch es gibt kein Zurück, und tief in meinem Inneren weiß ich, dass alles gut gehen wird…und dann wird es leise im Zuschauerraum: Die Premiere beginnt!
Kira Wiesner, Langenfeld, Bet.-V.-Armin-Gesamtschule