Merle Röttger, 9. Klasse, International School of Düsseldorf
Paris nimmt die von ihnen ausgerichteten Olympischen-Spiele im Sommer als Grund, um den seit Jahren verschmutzten Fluss die “Seine” zu säubern. Was der einstige Pariser Bürgermeister Jacques Chirac 1988 als Idee präsentierte, soll dieses Jahr wirklich umgesetzt werden. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist fest entschlossen, einige Wettkämpfe in dem Fluss stattfinden zu lassen.
Baden in der Seine ist durch jahrelange Verschmutzung seit über 100 Jahren verboten, und obwohl in den letzten Jahrzehnten Fortschritte in der gesamten Sauberkeit gemacht wurden, ist der Fluss noch weit entfernt davon, keine Gesundheitsrisiken darzustellen. Circa 1,4 Milliarden Euro soll der Staat bereits investiert haben, um den Fluss zu reinigen, der dahinter liegende Grund sind nicht nur die Spiele, sondern auch, um den Fluss danach Parisern zur Verfügung zu stellen.
Schwimmen im Fluss ist aus gutem Grund verboten, abschreckender als das 15 Euro Bußgeld sind Fäkalien, Müll und Haushaltsgegenstände, die im Fluss rumtreiben. Obwohl inzwischen die Kanalisation nur nach Filterung in den Fluss geleitet wird, reicht ein starker Regenfall und das veraltete Kanalisationssystem läuft über und direkt in die Seine rein. Zusammen mit den illegal angeschlossenen Abwassern führt dies zu jährlich rund 1,9 Millionen Kubikmetern ungefiltertem Abwasser, welches in der Seine endet. Zusätzlich werden jedes Jahr 360 Tonnen Müll aus der Seine gezogen, trotzdem ist der Fluss für ungefähr 14 Tonnen Mikroplastik, die jährlich im Ozean landen, verantwortlich.
75 Prozent der bakteriellen Verschmutzung soll bis zu den Spielen beseitigt werden, eine Alternative gibt es nicht. Falls der Fluss kurz vor den Wettbewerben die Gesundheitsstandards nicht mehr erfüllt, werden sie nach hinten verschoben. Als Lösungsansätze bekamen Hausbesitzer staatliche Unterstützung für die Renovierung ihrer Abwasserleitungen. Außerdem wird ein Überlaufbecken gebaut, welches 50.000 Kubikmeter Wasser halten kann, dadurch wird versucht, einen der Hauptverursacher der Verschmutzung zu verhindern. Das Becken ermöglicht es, die Wassermengen nach und nach in die Kanalisation einzuleiten und Überschwemmungen zu verhindern.