Ende März gab es in der jüdischen Gemeinde Düsseldorf einen öffentlichen Gottesdienst, bei dem Menschen, die nicht jüdischen Glaubens sind, der Sabbat erklärt wurden.
Jan Kühbacher, 8a, Comenius-Gymnasium Düsseldorf
Am Freitag, den 29. März, fand in der jüdischen Synagoge am Paul-Spiegel-Platz ein Sabbat-Gottesdienst statt, an dem auch Menschen teilnehmen durften, die nicht dem Judentum angehören.
Um 18.30 Uhr gab uns ein Mitglied der Düsseldorfer Gemeinde, Herr Rubinstein, eine kleine Einweisung in das Judentum und darüber, was im Gottesdienst passieren wird. Um 19.00 Uhr begann dann der Gottesdienst, die Frauen mussten dazu nach oben, auf eine theaterähnliche Empore, unten blieben nur die Männer und Jungen sitzen. Zwei Männer leiteten den Gottesdienst, Rabbi Vladislav Kaplan und ein Kantor.
Zuerst fing der Kantor an, auf Hebräisch zu singen. Die Gemeinde stimmte bei manchen Teilen mit ein, doch zwischendurch unterhielt man sich auch leise oder stand auf, um Freunde zu begrüßen. Auf diese übliche, lebhafte Atmosphäre des Gottesdienstes hatte uns Herr Rubinstein bereits vorbereitet.
Die daraufhin folgende Predigt wurde von Rabbi Kaplan in deutscher Sprache gehalten. Das Thema der Predigt war: „Mensch, wer bin ich“. Dann ging es wieder mit Gesang weiter. Daraufhin wurden Wein und Brot gesegnet und nur Kinder durften von dem Wein (Traubensaft) probieren. Zum Schluss wurde dann nochmal gesungen. Nach dem Gottesdienst konnte man an einem Sabbat-Abendessen an langen, schön gedeckten Tischen im Leo-Baeck-Saal teilnehmen.
Der Sabbat wird jede Woche gefeiert. Für Juden ist dieser der siebte Tag in der Woche. Er beginnt am Freitagabend bei Sonnenuntergang und endet am Samstag bei Sonnenuntergang. Am Sabbat dürfen orthodoxe, sehr fromme Juden nicht arbeiten, Auto fahren und sich an sich nicht körperlich betätigen. Eigentlich dürfen sie an diesem Tag auch keine elektrischen Geräte benutzen, der Freitagsgottesdienst findet daher zum Beispiel ohne Mikrofon statt. Insofern ist der Sabbat mehr als der Sonntag für Christen, nämlich ein wichtiger Feiertag.