Rennmäuse sind in vielen Familien zuhause – Kleine Tiere – große Freude

Sie werden immer beliebter – die kleinen mongolischen Rennmäuse. Und das ist kein Wunder, schließlich sind die putzigen Nager äußerst lebendig und bieten ihren Zuschauern Unterhaltung pur.

Da sie sowohl in ihrem Verhalten als auch äußerlich mit ihren großen schwarzen Kulleraugen so possierlich und liebenswert erscheinen, vergisst mancher Tierfreund leider, dass mit der Pflege der Rennmäuse auch Arbeit und Verantwortung verbunden sind. Allzu spontan und unüberlegt sollte daher auch die Entscheidung zum Kauf dieser Tiere nicht getroffen werden. Rennmäuse sind gesellige Tiere, die nur in Kontakt mit ihren Artgenossen ihr ausgeprägtes Sozialverhalten zeigen können. Tiergerecht ist daher nur eine Haltung von mindestens zwei Rennmäusen. Sofern Nachwuchs nicht erwünscht ist, können sowohl zwei Weibchen als auch zwei Männchen zusammen gehalten werden. Sie sind pflegeleicht und brauchen täglich nur frisches Futter, Wasser und Nagematerial. Es ist sogar möglich, sie für ein langes Wochenende einmal allein zu lassen.

Damit Rennmäuse ein wenig so leben können, wie in ihrer ursprünglichen Heimat, der mongolischen Steppe, benötigen sie ein ausreichend großes Gehege, zum Beispiel ein 45 x 80 Zentimeter großes Aquarium mit einer Gitterabdeckung. Rennmäuse lieben es, zu buddeln und Tunnel anzulegen. Bei jeder Begegnung beschnuppern sich die Tiere, sie putzen sich gegenseitig, tauschen so Speichelsekret aus und markieren ihr Revier mit dem Sekret aus ihrer Bauchdrüse. Hat eine Rennmaus zwei Tage lang keinen Kontakt mit ihren Clanmitgliedern, wird sie als Fremdling verbissen. Die mongolische Rennmaus lebt auch in der Wildnis in Familienverbänden von bis zu 15 Tieren.

Mongolische Rennmäuse sind tag- und nachtaktiv, wobei ihre Aktivitäts- und Ruhephasen in einem Rhythmus von zwei bis fünf Stunden wechseln.

Sie sind Pflanzenfresser, die sich bevorzugt von Sämereien und Gräsern ernähren und in der Wildnis bis zu 20 Kilogramm Samen als Wintervorrat sammeln.

An ihre Umgebung ist die Rennmaus sehr gut angepasst. Ihr Blickfeld beträgt fast 360 Grad und die vielen Stäbchen in ihren Augen ermöglichen ihr ein gutes Nachtsehen, während die Farbwahrnehmung nur eingeschränkt möglich ist.

Rennmäuse können ausgezeichnet hören, sogar Töne im Ultraschallbereich der Fledermäuse. Bei drohender Gefahr können sie sich blitzschnell orientieren.

In der Wildnis beträgt die normale Lebenserwartung im Durchschnitt jedoch nur vier Monate und maximal nur zwei Jahre, während Rennmäuse in

Gefangenschaft meist drei bis vier Jahre alt werden.

Obwohl Rennmäuse pflegeleicht sind, sollte jeder, der mit dem Gedanken spielt, seine Wohnung mit diesen liebenswerten Tieren zu teilen, sich über ihre Lebensgewohnheiten informieren, um ihnen so eine möglichst artgerechte Haltung bieten zu können.

Ariana Elsing, Düsseldorf, Cecilien-Gymnasium