Katrin L. (17) verbrachte ein halbes Jahr bei einer fremden Familie in Frankreich.
„Ein halbes Jahr in Frankreich ist ganz schön lang, aber am Ende wäre ich gerne noch länger geblieben.“ sagte uns Katrin in einem Interview. „Außerdem braucht man mindestens fünf Monate, um die Sprache richtig zu lernen.“
Am Anfang hatte sie einige Sprachprobleme, vor allem mit den französischen Fachausdrücken im Unterricht. Katrin fand die französische Schule sehr gewöhnungsbedürftig: „Wir hatten jeden Tag, außer mittwochs, bis fünf Uhr Schule. Eine Schulstunde dauert 55 Minuten, die Pausen sind sehr kurz und alle Schüler essen in der Mensa.“
Auch an das Essen musste Katrin sich gewöhnen. Es gab zu jeder Mahlzeit Brot und man trank Kranwasser – sogar Schnecken hat sie probiert. Katrin kam mit der siebenköpfigen Familie so gut zurecht, dass sie mit ihrer Schwester Stefanie (14), erneut nach Frankreich fuhr. Seitdem wird der Kontakt über Telefon und Internet weiterhin gepflegt.
„Franzosen sind lockere und offene Menschen, die aber keine Pünktlichkeit kennen und auf die französische Sprache bestehen“, erklärte uns Katrin lachend. „Frankreich hat mir sehr gut gefallen. Ich habe dort Sachen gelernt, die ich unter schulischen Umständen nicht gelernt hätte. Man kann die Sprache am besten dort lernen, wo sie gesprochen wird. Es war eine tolle Erfahrung, die ich jedem weiterempfehlen kann.“
Birte Rättges & Pia Lange, Kleve, Konrad-Adenauer-Gymnasium