Im Dezember 2008 erteilte der Fachbereich für Ver- und Entsorgung (FB 2) dem „Öko- Zentrum NRW“ in Hamm den Auftrag, Grundlagenermittlungen für die Sanierung der Fassaden und des Zentrums des Weseler Rathauses durchzuführen. Das „Öko- Zentrum NRW“ sollte Probleme unter anderem an den Fassaden (Wind- und Wasserdurchlässigkeit) beheben.
Anfang Februar dieses Jahres wurde die Fassadenkonstruktion im derzeit nicht belegtem Raum 518 geöffnet, wobei der Verdacht auf verbaute Asbestplatten auftrat. Nach dem Vorschlag des Öko-Zentrums wurde das „Büro für Baubiologie Richardson“ beauftragt, das am 05. Februar Proben der freigelegten Platten nahm. Die Untersuchung ergab, dass die Platten so genannten leicht gebundenen Asbest enthalten .Zum Schutz der Mitarbeiter musste schnell dafür gesorgt werden, dass keine Fasern mehr in die Raumluft gelangen konnten.
Im Rathaus finden seitdem Staub- und Raumluftmessungen statt. Von bisher 150 ausgewerteten Proben waren 149 ohne Befund. Eine Staubprobe in der sechsten Etage der Westfassade wies allerdings eine Asbestbelastung auf, welche zur Schließung des betroffenen und der anliegenden Büros geführt hat. Als reine Vorsichtsmaßnahme wurden auch diese Büros untersucht, wobei die Proben von Staub und Raumluft ohne Befund waren.
„Die Asbestplatten dienten ursprünglich dem Brandschutz, damit kein Feuer aus unteren Etagen in höhere aufsteigen konnte. Asbest ist sehr hitzebeständig. Damals war aber noch nicht bekannt, dass Asbest ein so gefährlicher Stoff ist“, erklärt der technische Gebäudeserviceleiter Bernd Haan. „Bisher gab es allerdings noch keine bekannten Erkrankungen.“ Mit der endgültigen Sanierung muss spätestens nach drei Jahren begonnen werden.
Philip Matz, Wesel, Konrad-Duden-Gymnasium