Sendungen über Schuldenberater boomen seit einiger Zeit in diversen Fernsehsendern. Immer ist auch vom Handy als einer Ursache für den finanziellen Ruin junger Menschen die Rede. Die Schülerreporterin Nadine Keil von der Wilhelmine-Fliedner-Realschule hat in einem VODAFONE-Shop nachgefragt.
Viele Jugendliche geraten über das Handy bereits in sehr jungen Jahren in eine Schuldenfalle die – sofern die Schulden nicht von den Eltern beglichen werden können – eine starke Beeinträchtigung des späteren Lebens darstellen könnte.
Chris Conrad (25), Mitarbeiter in einem Haaner VODAFONE- Geschäft, beantwortete in einem Gespräch verschiedene Fragen zum Thema Handyschulden bei Jugendlichen. Er erklärte, dass Jugendliche unter 18 keine Verträge abschließen dürfen, sondern dass die Eltern diese Handyverträge unterzeichnen müssen. Außerdem erklärte er noch, dass beim Abschluss dieser Verträge keine Informationen über Risiken gegeben werden.
Häufig ist den Jugendlichen nicht klar, dass sie ein Abonnement kaufen, wenn sie sich einen einzelnen Klingelton herunterladen wollen, gleiches gilt für Videos und Spiele. So kommen häufig Kosten von mindestens 5€, manchmal sogar bis zu 40€ monatlich, zu der normalen Handyrechnung dazu.
Daher sollten die Eltern auf folgendes achten: Möchte das Kind ein Handy haben, sollte zunächst geklärt werden, wofür es das Handy benötigt. Auch, wenn die Gesprächskosten günstiger sind, sollte von einem Vertrag abgesehen und stattdessen ein PrePaid Handy angeschafft werden. Hier können die Jugendlichen nicht mehr Geld vertelefonieren, als sie zuvor auf das Gerät geladen haben.
Bei einer Schülerbefragung gaben alle Schüler (zwischen 13 und 15) übereinstimmend an, Handybesitzer mit PrePaidkarten zu sein, damit noch nie Schulden gemacht zu haben und mit dem System sehr zufrieden zu sein. Außerdem gaben alle an, noch nie Spiele, Klingeltöne oder Videos runtergeladen zu haben. Die Ausgaben, die die befragten Schüler monatlich haben, schwankten jedoch nach ihren Angaben zwischen 5€ und 15€.
Im Allgemeinen fällt auf, dass das Handy erst dann zur Schuldenfalle für Jugendliche wird, wenn es keine Möglichkeit der Kostenkontrolle gibt. Für Benutzer von PrePaid Handys ist die „Schuldenfalle Handy“ daher eher als Mythos zu betrachten. Wird das Handy zur Schuldenfalle, finden Betroffene bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentralen Hilfe.
Nadine Keil, Hilden, Wilhelmine-Fliedner-Schule