Kommentar – Wirklich eine Alternative?

Die Bundestagswahlen stehen am 22. September diesen Jahres an. Pünktlich zum Wahljahr hat sich eine Anti-Euro-Partei, die Alternative für Deutschland (AfD), gegründet. Sie schlagen eine geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes vor und wollen die D-Mark in Deutschland wieder einführen. Doch macht das überhaupt Sinn?

Der Handel für Deutschland würde teurer werden, da Deutschland die meisten seiner Waren nach Europa selbst exportiert. Die wichtigsten Handelspartner Deutschlands innerhalb Europas sind Frankreich und die Niederlande. Die Auswirkungen einer Auflösung des Währungsgebietes auf die Weltwirtschaft wären stärker als nach der Pleite der US-Bank Lehman Brothers.

Nachvollziehen kann man die Pläne der AfD schon, wenn man sieht, wie viel Geld Deutschland in kriselnde Euro-Staaten schickt. Viele Bürger teilen die Auffassung, das Deutschland das Geld selbst gut gebrauchen könnte, um zum Beispiel in Bildung zu investieren. Bildung ist für Deutschland das A und O. Ohne Bildung wäre Deutschland nicht einer der führenden Export Staaten, denn auf der ganzen Welt werden Produkte „Made in Germany“ sehr geschätzt. Wenn es die Euro-Zone nicht mehr gäbe, müssten die großen Euro-Staaten, wie beispielsweise Deutschland und Frankreich nicht für Krisenländer, zum Beispiel Zypern und Griechenland bürgen.

Die Währungsunion ganz abschaffen, ist jedoch auch nicht das Ziel der AfD. Vielmehr möchten sie kleinere Währungsunionen schaffen. Ihrer Meinung nach könnte Deutschland zum Beispiel eine Währungsunion mit den BeNeLux-Ländern und Frankreich schaffen, um den Export weiter zu begünstigen. Dies wäre zwar für Südeuropa gesehen wirtschaftlich schlecht, aber Deutschland kann auf lange Sicht gesehen nicht für kriselnden Staaten im Euro-Währungsgebiet bürgen.

Irgendwann würde Deutschland selbst in die Krise rutschen. Wer jedoch sollte Deutschland dann unterstützen?

Steffen Grimske, Kalkar, Städt. Gymnasium Kalkar