Wie fühlen sich Fans in deutschen Fußballstadien? – Nicht verallgemeinern

Fans können gewaltig wirken: durch Stimmungen und

Fangesänge. Bei den friedlichen Fans geht es allein um die gemeinschaftliche Stimmung und um den Fußball im allgemeinen.

Dann gibt es noch die gewaltbereiten „Fans“, die oft unter großem Einfluss von Alkohol stehen, wobei das Fußballspielen in den Hintergrund gerät. So muss man Fan und Fan unterscheiden und darf nicht verallgemeinern. Verbotene Pyrotechnik, rechtsradikale Gewalt und Fußball gehören nicht zwingend zusammen. Es wird auch die Frage gestellt, ist die Gewalt in Fußballstadien gestiegen, und wie sicher sind diese noch? Eine Studie hat ergeben, dass Autofahren weitaus gefährlicher ist als der Besuch eines Stadions in Deutschland.

Bei der Gewalt rund um den Fußball muss unterschieden werden, wo passiert Gewalt: im Stadion oder rund ums Stadion? Und wer ist wofür verantwortlich? Dazu entbrannte schon eine Debatte. Die einzelnen Verantwortlichen aus Politik, Verband, Liga und Fans erscheinen keineswegs als Einheit. Der geforderte Dialog mit den Fans wurde einseitig abgelehnt. Die Überlegung, durch Abschaffen von Stehplätzen die Gewalt in Stadien zu verringern, erhitzte nochmal die Stimmung unter den Fans.

Einmalig in der deutschen Fußballgeschichte schlossen sich alle Fangruppen der Bundesliga zusammen, um ein gewaltfreies Zeichen zusetzten. Die Aktion 12:12, bei der alle Fußballfans in den Stadien die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden schwiegen, überraschte ganz Deutschland. Benannt wurde diese Aktion nach dem veröffentlichten Sicherheits-Papier vom 12. Dezember 2012 mit folgenden Anträgen:

Antrag 5: Der Ordnungsdienst des Gastvereins wird in die sicherheitstechnischen Abläufe im Stadion des Heimatvereins einbezogen, zum Beispiel bei Risikospielen ist dies verbindlich.

Antrag 9: Sowohl gewerbliche, als auch die vereinseigenen Ordnungsdienstkräfte müssen das Schulungskonzept des DFB durchlaufen haben.

Dazu ein Interview:

Wie sicher fühlen Sie sich in Bundesliga-Stadien?

Norbert Dicks: Ich fühle mich heute in Bundesliga-Stadien sehr sicher, auf jeden Fall sicherer als vor 20 bis 30 Jahren. Weil die verschiedenen Fan-Gruppen besser voneinander getrennt sind.

Gehen Sie mit Angst ins Stadion?

Norbert Dicks: Nein. Ich habe bis heute nur eine schlechte Erfahrung in Bundesliga-Stadien.

Wie haben Sie die 12:12 Aktion empfunden?

Norbert Dicks: Ich fand die Aktion außergewöhnlich positiv, man sah den Zusammenhalt aller Fangruppierungen.

Vielen Dank das sie sich die Zeit für ein Interview genommen haben.

Joel Dicks, Pascal Relouw, Geldern, Städt. Realschule A.d. Fleuth