Das weltweit vermutlich bekannteste Internet-Rollenspiel namens World of Warcraft (Blizzart) sorgte in den letzten Jahren für viele Sorgenfalten auf den Gesichtern vieler Eltern und heftige Diskussionen zwischen Spielern und so genannten Anti-Spielern.
Doch sind diese Sorgen eigendlich berechtigt? Kommt man von der richtigen Bahn ab und wird von Wow süchtig? Philip Goemans ist ein Schüler am Lise-Meitner-Gymnasium und hat das berüchtigte Sucht- und Gewaltspiel getestet. Um dieses Spiel überhaupt spielen zu dürfen, muss man eine monatliche Gebühr bezahlen in Höhe voncirca elf Euro. Der nächste Schritt zur angeblichen Sucht ist es, seinen Online-Charakter zu erstellen.
Man kann sich zwischen Orks, Trollen, Untoten, Tauren, Blutelfen, Menschen, Zergen, Gnomen, Nachtelfen und Daneai entscheiden und seinem persönlichen Charakter einen „coolen“ Namen geben. Nun steht einem nichts mehr im Weg und der Spass kann beginnen. Da es ein Internet-Rollenspiel ist, wird man dort andere Spieler treffen sich mit ihnen unterhalten, ihnen helfen, selbst Hilfe anfordern, und es bilden sich dort so genannte Gilden. Gilden sind große Gruppen von Spielern, die sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen haben.
Viele Eltern vermuten: „Im Internet treiben sich doch so viele Verrückte herum. Sie könnten meinen Sohn oder meine Tochter doch irgendwie zu falschen Dingen überreden.“ Dazu hat Philip Goemans eine Antwort: „Ja, im Internet treiben sich auch ein paar „Verrückte“ herum und ja, sie können Eure Töchter und Söhne anschreiben im angezeigten Chat. Aber da hat „Blizzart“ etwas zur Sicherheit eingerichtet: Im Spiel gibt es einen Button namens „Geselligkeit“. Dort kann man Freunde einer Liste hinzufügen aber auch bestimmte Spieler ganz ignorieren, so dass diese „Verrückten“ Ihr Kind nicht mehr zu irgendetwas überreden können. Außerdem kann sich Ihr Kind ganz von der Außenwelt abschotten.“ Dies kann man im Interface einstellen. Zusätzlich hat „Blizzart einen Kinderschutz installiert, der nochmal auf eine andere Weise hilft.
Es gibt aber noch weitere Bedenken der Eltern: „Durch das Spielen dieses Spiels kann mein Kind süchtig werden und selber den Kontakt zu Freunden und Hobbys verlieren!“ Philip Goemans: „Da ich dieses Spiel selber spiele, weiß ich, wovon ich rede. Der Spieler bekommt in diesem Spiel so genannte Quests, die er erfüllen muss. Er sammelt Erfahrung, dadurch dass er Monster (Mobs oder Npc´s) vernichtet und steigt Level für Level auf. Er wird immer neue weitere Quests bekommen und erkundet dadurch die Weiten der Spielewelt namens Azeroth. Da der Spieler das Spiel immer in einer Reihenfolge spielt, wird es mit der Zeit langweilig. Man bekommt zwar irgendwann wieder das Bedürfniss zu spielen, aber die Spielzeit wird dann automatisch in gesunden Rationen dosiert.“
Philip Goemans hat ein Fazit aus diesen Ergebnissen gezogen: „Die Chance, dass Ihr kind auf die falsche Bahn gerät und die Suchtgefahr sind sehr niedrig. Dennoch trifft dies nicht auf alle Personen zu. Das Spiel schlecht zu reden hat bisher auch nichts daran geändert, dass es gerne gespielt wird. Also sollte man nicht alle Anti-Wow-Artikel ernst nehmen und sich lieber Sorgen um echte so genannte „Killerspiele“ wie z.B. Counterstrike machen, da diese die Gewalt fördern.“
Philip Goemans, Geldern, Lise-Meitner-Gymnasium