Influencer bestimmen den Kleidungsstil der Jugendlichen. Dabei lassen viele Jugendliche die Umwelt außer Acht.
Von Clara Schreyer, Klasse 8a, St-Ursula-Gymnasium Düsseldorf
„Was soll ich heute anziehen?“, ist eine bekannte Frage, die sich viele Jugendliche jeden Morgen vor dem Kleiderschrank stellen. Dabei orientieren sie sich oft nicht nach dem eigenen Geschmack, sondern nach dem eines anderen.
Häufig haben Influencer (engl. to influence – beeinflussen) eine sehr große, bestimmende Wirkung, nicht nur auf den neusten Trend, sondern auch auf die Kaufentscheidung der Jugendlichen. Die starke Präsenz der Influencer und deren hohes Ansehen in sozialen Medien bringt die Jugend dazu, die bekannten Marken zu kaufen. Für diese Werbung (sog. Influencer-Marketing) bezahlen die Firmen diesen Personen sehr hohe Geldbeträge. Meistens sind es Prominente (wie z.B. Cathy Hummels), bei denen man denkt: „Wenn ich die gleiche Jeans wie sie trage, dann werde ich beliebt und bekomme mehr Anerkennung in meiner Clique.“ Nach einigen Wochen ist diese Jeans dann wieder „uncool“ und wird nicht mehr getragen bzw. direkt weggeschmissen, was schade ist.
Meine anonyme Befragung der Mitschüler, an der sich 20 Personen beteiligten, ergab folgendes: Für 13 von 20 Kindern war es wichtig, Kleidung von bestimmten Marken zu tragen, 6 hielten es für unwichtig und eine Person enthielt sich. Dabei fanden 12 Befragte die Inspiration für ihren Kleidungsstil vor allem bei Stars, Prominenten und Bloggern.
Die von den Influencern beworbene Kleidung wird ohne lange zu zögern neu gekauft, obwohl man sie oft gebraucht für wesentlich weniger Geld erstehen könnte. Das machen aber nur wenige. Das liegt daran, dass man sich vor der Meinung der anderen Mitschüler fürchtet: Man wäre nicht cool genug oder die Familie zu arm um sich Neues und Trendiges zu leisten.
Dabei vergessen die Jugendlichen oft, dass das, was heute Trend ist, spätestens in der nächsten Saison auf dem Müll landet. Immer mehr der gekauften Kleidung wird wenig bis gar nicht getragen und landet schließlich im Altkleidercontainer.
Da die meiste Kleidung einen sehr geringen Preis hat, denken viele, dass es kein großer Verlust ist, diese zu entsorgen. So wird jedes Jahr allein in Deutschland mehr als eine Tonne Kleidung unnötig weggeworfen.
Einerseits wissen die meisten, dass die großen, bekannten Firmen ihre Kleidung in Ländern wie China, Marokko oder Bangladesch produzieren, wo die Kleidungsstücke billig und oft unter schlechten, menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt werden. Zum anderen interessiert es aber die wenigsten, was mit den oft in großen Mengen ungenutzten Textilien passiert. Der Abfall belastet unsere Umwelt und landet meistens wieder in ärmeren Ländern, die mit dem Recycling zu kämpfen haben. Hinzu kommt, dass die meiste Kleidung heute einen sehr hohen Anteil an Polyesterfaser hat, die sich nicht recyceln oder wiederverwerten lässt.
Solange die Menschen jedoch weiter dem Prinzip, immer das Neuste haben zu müssen, folgen, ändert sich nichts und unsere Umwelt wird weiter leiden. Vielleicht achten wir am kommenden Black Friday verstärkt darauf, wieviel wir kaufen und lassen uns von den Influencern nicht beeinflussen.