Am 29. Dezember 2014 habe ich an einer Hospitanz im evangelischen Altenheim in Odenkirchen teilgenommen, um den Alltag der dort lebenden Menschen zu sehen und diese Personen zu ihrer Wohnsituation zu befragen.
Die circa 80 Personen, die dort untergebracht sind, können aufgrund verschiedener körperlicher Schwächen nicht mehr selbstständig in ihren Wohnungen leben und haben deswegen selber oder durch ärztliches Anraten das Altenheim als zukünftige Wohnstätte gewählt. Um einen guten Einblick in diesen Alltag zu bekommen, habe ich die Pflegekraft Stephanie B. und eine Heimbewohnerin Gertrud S. dazu befragt.
Fragen an die Pflegefachkraft:
Warum haben Sie sich für diesen Job entschieden?
„Ich kann mir nicht vorstellen, im Büro zu arbeiten, weil ich die Arbeit am Menschen direkt schätze.“
Wie ist die Arbeitsatmosphäre?
„Die Arbeitsatmosphäre ist gut, das Pflegeteam arbeitet perfekt zusammen und die Vorgesetzten haben immer ein offenes Ohr für konstruktive Vorschläge.“
Wie lange arbeiten Sie schon hier in diesem Beruf?
„Ich arbeite seit 14 Jahren in diesem Beruf.“
Wie sieht der Alltag der zu pflegenden Personen aus?
„Unser pflegerischer Alltag beginnt um 6.45 Uhr. Um 7 Uhr erfolgt die Bereitstellung aller Medikamente. Von 7 bis 11 Uhr Körperpflege, Dokumentation, Frühstück und Toilettengänge. Des Weiteren sind Arztbesuche zu erledigen und immobile Menschen zu versorgen.“
Wie hoch ist Ihre tägliche Arbeitsbelastung?
„Die seelische Belastung der Pfleger ist hoch; da oft über lange Jahre zu pflegenden Personen plötzlich versterben (Konfrontation mit dem Tod) und dass die Menschen teilweise durch Kriegsereignisse traumatisiert sind. Wir als Pflegefachkräfte sollten diese Belastungen aber nicht mit nach Hause nehmen. Hinzu kommt noch die körperliche Belastung. Wir müssen als Pfleger die immobilen Personen heben, und das ist eine große Belastung für unsere Gesundheit. Hinzu kommen manches Mal unangenehme Dinge, wie zum Beispiel Ausscheidungen entfernen. Leider bleibt auch wenig Zeit, mit den Bewohnern ein intensiveres Gespräch zu führen. Diese geht durch unseren tägliche Dokumentation (täglicher Gesundheitsbericht) verloren.“
Fragen an die Bewohnerin Gertrud S., 91 Jahre alt und seit vier Monaten im Altenheim:
Wie gefällt es Ihnen hier und wie ist die Atmosphäre im Altenheim?
„Mir gefällt es hier gut und das Pflegeteam ist sehr nett. Wir haben viele Unter-haltungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel Spaziergänge in der Gruppe.“
Warum leben Sie hier und werden Sie auch besucht?
„Ich bin jetzt hier, weil ich zu Hause die Hausarbeit nicht mehr bewältigt bekam. Ich werde selten besucht, da ich keine Angehörigen mehr habe; nur noch Freunde und ehemalige Nachbarn kommen noch zu Besuch.“
Fazit: Das Altenheim versorgt die Menschen gut.
Jan Joepen, 8b, Franz-Meyers-Gymnasium Mänchengladbach