Das Thema G8 oder G9 beschäftigt die 16 Bundesländer in Deutschland schon seit vielen Jahren. Nachdem alle Bundesländer vor acht Jahren auf G8 umgestellt haben, ist nun seit längerem eine Diskussion im Gange, zu G9 zu wechseln. Beide Schulsysteme haben Vor- und Nachteile.
Für die Weiterführung von G8 ist ein Hauptargument, dass die Dauer der gesamten Schulzeit bei nur zwölf Jahren liegt. Die Schüler können ein Jahr früher die Berufsausbildung machen und ein Jahr früher in die Wirtschaft gehen. Dennoch wurde der Schulstoff aus neun Jahren auf acht Jahre verteilt. Außerdem lag die durchschnittliche Wochenstundenanzahl bei G9 bei 30 und bei G 8 liegt diese bei 33. Ein Jahr weniger Schule stresst die Schüler noch mehr. Dazu hat die NRW-Schulministerin Silvia Löhrmann Vorschläge zur Verbesserung von G8 zusammengestellt. Unter anderem sollen die Hausaufgaben und die Anzahl der Wochenstunden verkürzt werden. Damit möchte sie die Schulwoche stressfreier gestalten und mehr Entlastung für die Schüler schaffen.
Nach 13 Jahren das Abitur zu machen, bringt auch Vorteile mit sich. Die Schüler sind dann ein Jahr älter und damit viel reifer und erwachsener. Außerdem haben die Schüler mehr Freizeit und können sich auch mit anderen Themen beschäftigen. Obendrein kommen auch Themen in den Unterricht, die bei G8 rausgefallen sind. Jedoch fallen für G9 mehr Bildungskosten an. Zusätzlich ist der Aufwand, auf G9 umzustellen, sehr groß: Das heißt neue Lehrpläne müssen erstellt werden, neue Bücher geschrieben, die einerseits aus G9 nicht mehr vorhanden sein können und andererseits nicht mehr auf dem aktuellen Stand sind, u.v.m. Ein weiteres Argument ist, dass sich Deutschland im internationalen Vergleich zur Schulbildungszeit wieder verschlechtert.
Folgende Fragen stehen noch ungeklärt im Raum: 1. Was würde die Rückkehr zu G9 für die Lehrer bedeuten? 2. Was würde die Rückkehr zu G9 an Gymnasien, am Beispiel des Cornelius-Burgh-Gymansiums, bedeuten? Ein Lehrer des Cornelius-Burgh-Gymansiums äußerte sich zur ersten Frage, dass es prinzipiell zwei Möglichkeiten gebe: Entweder müssen Lehrer weniger Unterricht geben oder die Lehrer müssen den Schülern mehr Unterrichtsstoff auferlegen. Zur zweiten Frage äußerte er sich, dass entweder neue Lehrer eingestellt werden müssen oder mehr Unterrichtszeit für Lehrer stattfinde. Zusätzlich müsse das Ganztagskonzept des Cornelius-Burgh-Gymnasiums überarbeitet und geändert werden.
In Nordrhein-Westfalen hat man sich politisch vorerst entschieden, G8 am Gymnasium beizubehalten.
Alexander Lukas, 8b, Cornelius-Burgh-Gymnasium Erkelenz