Umwelt – Warum sterben die Eisbären?

Eisbären leben in der Arktis und deren Umgebung – etwa in Alaska, Kanada und Grönland. Sie haben sich bestens an die rauen Wetterbedingungen der Arktis angepasst. Eisbären verbringen die meiste Zeit ihres Lebens mit Schlafen und Ausruhen, am wenigsten mit Jagen, was man vielleicht nicht erwartet hätte.

Eisbären sind hauptsächlich während des ersten Tagesdrittels aktiv. Sie halten keinen Winterschlaf, wie die anderen Bärenarten, da die Arktis im Winter optimale Bedingungen zur Robbenjagd aufweist. Robben sind die Hauptnahrung der Eisbären im Winter. Doch um diese fangen zu können, müssen sich die Bären in der Nähe von Küsten oder auf Meereis aufhalten, denn dort wird Eis von Wind und Meeresströmungen bewegt und weist immer wieder Löcher in der Eisdecke auf, wo die Robben zum atmen hochkommen.

Eisbären sind von allen Bärenarten am meisten auf Fleisch angewiesen, da es keine Vegetation in der Arktis gibt. Sie können ihre Beute schon aus einer Entfernung von einem Kilometer riechen und lauern ihr auf, um sie dann aus dem Wasser zu fischen. Das allerdings erfordert Geschick, und eine Robbe zu fangen, gelingt ihnen nur bei etwa einem von zehn Versuchen. Deswegen benötigen die Tiere ein Jagdrevier von etwa 150 Kilometer pro Eisbär, da sie Einzelgänger sind – die Mütter mit ihren Jungen ausgenommen.

Die Reviere überlappen sich weitgehend, da die Tiere kein ausgeprägtes Territorialverhalten zeigen. Die Eisbären schienen sich nie groß füreinander zu interessieren, doch das hat sich geändert: Die einzelnen Tiere beginnen aufeinander loszugehen. Nicht selten wurden die Überreste von Eisbären gefunden, die von ihren Artgenossen gefressen wurden. Inzwischen gibt es nur noch wenige Tiere dieser Art. Doch woran liegt es, dass sie aussterben?

Schon früher jagten die Urvölker Nordamerikas Eisbären, wegen der Felle und des Specks. Schließlich kamen die ersten Europäer nach Amerika, und im 20. Jahrhundert wurde die Eisbärenjagd populär. Es entwickelte sich schließlich die Trophäenjagd. In den 1950er bis zu den 1960er Jahren schrumpfte die Population weltweit geschätzt auf 5000 bis 6000 Tiere. Schließlich beschloss man, die Jagd einzuschränken.

Was also ist nun die ausschlaggebende Bedrohung, wenn nicht die Jagd? Eine starke Bedrohung für die Eisbären ist die verstärkte Förderung von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen. Dort, wo die Weibchen gebären, wird der Lebensraum stark eingeschränkt. Aber auch die globale Erwärmung spielt eine Rolle. Denn durch sie schmilzt das arktische Eismeer, wo die Eisbären jagen. Ohne das Eismeer haben sie keine Chance mehr, Robben zu fangen. Im Wasser sind die Eisbären den Robben unterlegen.

Die Folgen: Die Bären leiden Hunger und beginnen in ihrer Verzweiflung, sich gegenseitig anzufallen.

Das zeigt, dass die Klimaerwärmung eine wichtige Rolle bei der Eisschmelze und dem Sterben der Eisbären spielt.

Anna Hähne, Wegberg, Maximilian-Kolbe-Gymnasium