Jugendsprache – Wer versteht das schon?

„Ey, muck nicht!“ Wer versteht diese Sprache bitte!? Ich glaube, diese Frage stellt sich jede Mutter täglich, wenn sie versucht, sich mit ihrem Kind zu unterhalten. Die Jugend hat eine Sprache bekommen, die kaum ein Erwachsener versteht. Ist das der Sinn? Irgendwie schon, da sie die Abgrenzung zu den Erwachsenen erreichen möchten. Sie wollen sich unterhalten können, auch ohne dass die Erwachsenen wissen, worüber sie reden.

Aber wie verstehen die Jungendlichen ihre Sprache selber? So ganz ohne Grammatik und ohne feste Regeln. Geht das überhaupt!? Obwohl diese Art Sprache kommt und geht, klappt es meistens, dass sie kreativ genug sind den Inhalt zu verstehen; jeder kann sogar seine eigenen Ideen einbringen.

Sie ist vielleicht auch deshalb für die Jugend so praktisch, weil man sie nicht großartig lernen muss. Und Ausländer, welche die Standardsprache noch nicht so gut beherrschen, können diesen Mix vielleicht besser sprechen.

Viele reden auch nur vor sich hin und denken, sie wären cool. Die Sätze der Jugend sind nicht nur Standard, sondern auch, um sich etwas zu messen wer sich besser mit den „Fachwörten“ (z.B. swag) ausdrücken kann.

Diese Fachwörter sind tatsächlich präzise gewählt, auch wenn es einem nicht so erscheint. Hat man da mal was Neues entdeckt, ist man automatisch cool und angesagt!

Die Sprache ist jedoch auch witzig, wenn man vorgeführt bekommt, wie man eigentlich redet.

Ein echt gutes Beispiel wäre schon ein „normaler“ Chat unter Freunden:

A: „na alles fit?;)“

B: „Klar! bin ma wieder übelst angeschissen worden-.- „

A: „haha du lappen!:D“

B: „ey was willst du! geh kacken! ;D“

Die Ironie und der Spaß bei den beiden ist hier sehr deutlich.

Also liebe Eltern, habt Vertändnis für eure pubertierenden Töchter und Söhne! Sie brauchen einfach in diesem Alter das Gefühl von etwas Freiheit und individueller Wortwahl. Das Leben ist schon normal genug und es ist nicht schlimm, wenn man ein bisschen verrückt ist. Aber auch das vergeht nach ner Zeit wieder.

Odette Unger und Melanie, Mänchengladbach, Hugo-Junkers-Gymnasium