Blind ist nicht gleich blind. Auch wenn Blinde kein Sehvermögen haben, finden sie sich gut zurecht. Ein ganz wichtiger Punkt ist dabei der Hör- und Tastsinn. Diese zwei Sinne sind bei den Blinden besser ausgeprägt als bei den Sehenden. Die Unebenheiten eines Weges, über die wir stolpern würden, sind wichtige Anhaltspunkte zur Orientierung. Genauso wie der Lärm, der uns Sehenden lästig erscheint, hilft den Blinden festzustellen, wo sie sind.
In speziellen Mobilitätstrainings lernen Blinde sich möglichst selbständig zurechtzufinden. Dazu zählt ganz besonders: das Einschätzen der eigenen Fähigkeit zur Orientierung im Alltag, das Erbitten von Hilfe und das Annehmen von Hilfe. Blinde können ja nicht mit den Augen lesen wie wir, aber dafür können sie mit den Fingern lesen. Diese Schrift nennt man Blindenschrift. Sie besteht aus herausstehenden Punkten. Für jeden Buchstaben gibt es eine eigene Punktkombination. Diese Blindenschrift steht auf Geldscheinen und mittlerweile auch auf fast allen Medikamentverpackungen. Außerdem gibt es Laptops extra für Blinde. Denn sie haben auf der Tastatur keine Buchstaben, Zahlen und Symbole, sondern die Blindenschrift.
Wie gut Blinde sich orientieren können, hängt auch davon ab, zu welchem Zeitpunkt sie blind geworden sind. Je früher sie blind geworden sind, umso besser ist die Orientierung. Denn je älter man ist, desto schwieriger fällt es einem etwas Neues zu lernen. Doch viele Blinde sind nicht ganz blind, sie können noch Tageslicht und Farben erkennen.
Es gibt für Blinde auch Hilfsmittel wie zum Beispiel den Blindenhund oder den Blindenstock. Der Blindenhund begleitet und führt den Blinden auf seinem Weg (durchs Leben). Diese Hunde werden extra dafür ausgebildet. Mit dem Blindenstock kann der Blinde sich vortasten, ob etwas vor ihm ist. Damit er nicht dagegen läuft. Außerdem gibt es jetzt eine Hörbrille, so können Blinde mit den Ohren sehen. Diese Brille hat vorne eine Kamera, sie scannt die Gegenstände ein und ein spezielles Programm verwandelt die Gegenstände in Geräusche um. Die Geräusche zu erkennen dauert nicht lange, so gelingt es den Blinden, sich draußen frei zu bewegen.
Moira Wolscht, Kempen, Erich-Kästner-Realschule